Welche Institute gibt es eigentlich an der Universität Duisburg-Essen? In welchen Forschungsbereichen sind diese aktiv? Was haben die Institute mit der Uni zu tun? Wir stellen Ihnen wöchentlich ein Institut vor. Heute: Schiffahrtstechnik.
„Wer Schiffbau studiert, der hat meist Bezug zum Wassersport, wie etwa Segeln“, sagt Prof. Dr. Ould El Moctar, der seit fast zwei Jahren den Lehrstuhl für Schiffs- und Meerestechnik innehat.
Etwa 100 Studenten streben derzeit den Bachelor oder Master am Institut für Schiffstechnik an der Universität Duisburg-Essen an. Die Bedingungen scheinen ideal. Zum gemeinsamen Lernen, Feiern oder Arbeiten treffen sich die angehenden Ingenieure im „Saal“ – einem großen Raum, der seit Generationen von Studenten stilecht dekoriert und gewürdigt wird. Dutzende Fahnen von Wassersportvereinen, Kanus, Paddel und Modellschiffe hängen an den Decken und Wänden. Ein langer Tisch, in Schiffsform geschnitzt und mit eingebauten Spülbecken, dient zur Dekoration und als Arbeitsfläche zugleich.
Überhaupt erkennt der Besucher des Instituts schnell, wo er sich gerade befindet. Modellschiffe von klein bis groß sowie Anker und U-Boot-Schrauben in den Fluren lassen gar keinen Zweifel aufkommen. Das Institut ist auch überregional und international bekannt. „Duisburg hat den größten Binnenhafen Europas. Allein deshalb ist dieser Standort insbesondere für die Binnenschiffahrt sehr interessant. Universitätsabsolventen der Schiffstechnik, die nur an vier Standorten in Deutschland ausgebildet werden, sind bei Unternehmen sehr gefragt“, erklärt Prof. Ould El Moctar. Den Studenten und Doktoranden werden umfassende Kompetenzen rund um den Bereich Schiffe vermittelt. Dazu zählen: Technik, Fahrt, Bau, Entwurf und Konstruktion ebenso wie zum Beispiel Energiegewinnung oder Sicherheit auf Ölplattformen im Bereich der Meerestechnik. Zum Lehr- und Forschungsangebot für Studierende und Doktoranden zählt auch Schiffshydrodynamik, Schiffsmaschinenanlagen, Schiffsentwurf und Meerestechnik.
Zu den Stärken der Forschung zählt Ould El Moctar die Untersuchungen im Bereich des Manövrier- und Seeverhaltens von Schiffen.
Aktuell laufen am Institut verschiedene Projekte in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Unternehmen, beispielsweise Germanischer Lloyd, MAN oder der Bundesanstalt für Wasserbau. Internationale Projekte gehören aber ebenso zum Repertoire des Instituts. „Denn das Schiff ist ein unerlässlicher, umweltfreundlicher Transportträger“, sagt der aus Mauretanien stammende Dozent.