Duisburg.. „Dschungelbrett“ nennt sich die aktuelle Spezialität im Restaurant Mongo’s im Duisburger Innenhafen. Knusprige Hühnerfüße, Maden und Heuschrecken gibt es mit Dipp. Wie sie schmecken, hat die WAZ getestet.

Mit Dipp schmeckt es lecker. Ehrlich. Aber machen wir uns nichts vor: Es kostet viel Überwindung, Heuschrecken, Maden und Hühnerfüße zu essen. Nichts davon sieht ansprechend und appetitlich aus. Nichtsdestotrotz serviert das Restaurant „Mongo’s“ am Innenhafen derzeit diese Speisen als „Dschungelbrett“ – passend zur RTL-Show „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“, wo sich, nun ja, C-Promis gelegentlich ähnliches hinunterzwingen.

Einmal gegessen, bleiben die exotischen Köstlichkeiten jedoch häufig nicht im Magen der Dschungelcamper. Die Show-Teilnehmer haben aber auch keinen Dipp. Und die Gewürze des Mongo’s fehlen sicher auch. Die sind nämlich schmackhaft, wie die WAZ jetzt im Selbsttest herausfand.

Schon immer ein Exotenrestaurant

Wie bereits im vergangenen Jahr bittet das Mongo’s Liebhaber ungewöhnlicher Speisen an den Tisch und fordert mutige Skeptiker heraus, die eher auf Hausmannskost stehen. „Unsere Dschungelplatte wurde beim vergangenen Mal sehr gut angenommen, da wollten wir nachlegen“, sagt Wiebke Meier vom Mongo’s. Ungewöhnliches Essen sei schon immer ein fester Bestandteil des Restaurants gewesen: „Viele unserer Speisen sind nicht alltäglich“. Neben Muscheln und Garnelen sind auch Haifisch- und Kängurufleisch gelegentlich im Angebot. „Mittlerweile ist vieles davon recht bekannt geworden und nicht mehr so ausgefallen“, sagt Meier. Mit der Dschungelplatte für 4,90 Euro wolle man den Status als Exotenrestaurant wahren.

Also dann mal los. Es duftet lecker, als der Koch die Platte bringt. Aus der Ferne sieht es toll aus. Von Nahem offenbart sich aber die Prüfung: Die Hühnerfüße sind lang und schwabbelig, sie wirken trotz Marinade wie gerade eben abgetrennt. Die langen Fühler der Heuschrecken sind zwar ab und der schrumplige Körper ist recht klein, doch die Details sind noch immer gut zu erkennen. Ein bisschen zu gut. Bei den Maden wartet man unweigerlich darauf, dass sie sich bewegen und langsam von der Platte krabbeln. Und überhaupt: Sie sehen, obwohl sie geröstet und daher bräunlich sind, einfach zu sehr nach Maden aus.

Doch es hilft nichts. So schlimm wird es schon nicht sein. Und das ist es auch nicht. Selbst, wenn man den leckeren Dipp – zur Wahl stehen Whisky BBQ und eine Bohnen-Chili Marinade – weglässt. Knusprig sind sie, die kleinen Heuschrecken, die plötzlich gar nicht mehr so ekelig aussehen. Fast wie Chips. Die Hühnerfüße sind ein bisschen knorpelig aber sonst so herzhaft wie der Rest eines Hühnchens. Und die Maden – ja, auch die schmecken nicht schlecht. Eigentlich sogar ganz gut. Es ist eigentlich alles lecker. Ehrlich.