Duisburg. Eine neue Verordnung könnte dafür sorgen, dass die beiden letzten Duisburger Paternoster abgestellt werden. Ab 1. Juni dürfen sie nur noch von Unterwiesenen benutzt werden.
Duisburg droht der Stillstand seiner beiden Paternoster-Aufzüge im Rathaus und im Stadthaus, die seit über 60 Jahren ihre Runden drehen und für Generationen Liebhaberstück und Abenteuer zugleich sind. Nach einer neuen, noch nicht veröffentlichten und ab 1. Juni geltenden Betriebssicherheitsverordnung hat der Arbeitgeber dafür zu sorgen, dass die im Amtsdeutsch „Personenumlaufaufzüge“ genannten alten Schätzchen nur von eingewiesenen Beschäftigten genutzt werden dürfen und damit tabu für Besucher wären.
Bereits 2004 sollte der Betrieb von Personenumlaufaufzügen verboten werden, da diese schon damals als gefährlich eingestuft wurden. Gegen dieses Verbot erhob sich damals Widerstand und verschiedene Organisationen wie etwa der „Verein zur Rettung der letzten Personenumlaufaufzüge“ wurden gegründet. Der Bundesrat hob damals die geplante Änderung auf, so dass die bestehenden Paternoster bis auf Weiteres in Betrieb bleiben konnten. Auch jetzt gibt es zu den geplanten Änderungen starken Widerstand, so dass im Moment nicht klar ist, ob das Aus wirklich kommt.
Duisburger Rathaus-Paternoster war auch Kulisse im Schimanski-Film
Laut Stadtsprecher Peter Hilbrands könnte die Stadt nicht sicherstellen dass nur eingewiesene Mitarbeiter den Paternoster nutzen, da diese auch Besuchern frei zugänglich sind. Die Paternoster müssten stillgelegt werden. Hilbrands würde das bedauern: „Die Paternoster sind ein Stück Industriegeschichte und auch eine beliebte Attraktion unseres historischen Rathauses.“ Auch im letzten Schimanski-Film dienten sie als Kulisse.