Duisburg..

14.000 bis 15.000 Brieftauben des Regionalverbandes Westliches Ruhrgebiet werden am kommenden Sonntag in Gießen aufgelassen. Die rund 180 Kilometer lange Strecke zurück nach Walsum, Dinslaken und Neumühl, wo die hiesigen Züchter wohnen, bewältigen die „Flieger“ in gut zwei Stunden.

Noch bevor die Tiere überhaupt auf die Reise gehen, hagelt es von der „Tierrechtorganisation Peta“ wieder einmal Protest. Peta steht für: People For The Ethical Treatment of Animals; sinngemäß übersetzt heißt das: Menschen, die sich um die artgerechte Behandlung von Tieren kümmern. Den Tauben werde großes Leid zugefügt behauptet Melitta Töller, Sprecherin der Organisation.

„Die Frau hat keine Argumente und Beweise“, sagt der Vorsitzende des hiesigen Regionalverbandes der Taubenzüchter, Hermann Reinartz. „Unsere Tauben haben ja einen gewissen Wert. Glauben Sie, wir würden sie bewusst Risiken aussetzen?“

Peta vertritt die Auffassung, dass Tauben grundsätzlich keinen Spaß an solchen Flügen haben. „Die treuen Tiere reißen sich das Herz aus, um nach Hause zu kommen“, sagt Töllers Kollegin Andrea Müller. Im übrigen blieben jährlich „Hunderttausende Tiere“ auf der Strecke.

Zehn bis 15 Tauben kehren nicht zurück

Taubenvater Hermann Reinartz dazu: „Wenn das so wäre, würden wir viel Geld in den Sand setzen.“ Bei 5000 Tauben aus dem Duisburger Norden, die bei solchen Touren auf die Reise gehen, kämen vielleicht zehn bis 15 nicht zurück. „Manchmal verfangen sich Tiere in Leitungen oder werden von Raubvögeln geschlagen“, räumt er ein. Aber Zahlen wie Peta sie nennt, hält er für völlig falsch. Das bestätigen andere Taubenfreunde.

Früher, so Reinartz, habe es durch Unwetter gelegentlich größere Ausfälle gegeben. Aber das sei Vergangenheit: Heute habe jeder Züchter einen Internetzugang und könne von speziellen Seiten die Wetterberichte abrufen. Was auch geschehe. Und deshalb werde bei schlechtem Wetter nicht geflogen.

Promis für Peta

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Früher wurden Tauben als „Postboten“ eingesetzt. Am Bein band man Nachrichten fest. Warum die Tiere selbst aus großer Entfernung so gut heim finden, ist nicht geklärt. Als Boten werden sie heute nicht mehr eingesetzt, dafür bei Wettbewerben. Taubensport   hat im Ruhrgebiet eine lange Tradition. Die Tiere gelten als „Rennpferde des kleinen Mannes“.