Bissingheim. Schon im Jahre 2000 sollte auf dem ehemaligen Bahn-Areal ein neuer Stadtteil geplant werden. Jetzt versucht die Stadt es ein zweites Mal mit neuen Partnern


Aufbruchstimmung brachte Planungsdezernent Carsten Tum vergangenen Freitag zum Bürgerverein Wedau/Bissingheim in den katholischen Gemeindesaal St. Raphael mit. Den dort Anwesenden verkündete er den Neubeginn der Planung für das Bahn-Areal. Allerdings konnte er die planerischen Absichten vorläufig nur in groben Zügen schildern. Derzeit werde mit den neuen Kooperationspartnern, der Bahnentwicklungsgesellschaft NRW und der DB-Immobiliensparte, über Details beraten. „Es wird kein Jahr vergehen, dann bin ich mit ersten Entwürfen wieder hier“, kündigte Tum an.

Im Jahre 2000 hatte es schon einmal eine Zielvereinbarung für die künftige Nutzung der ehemaligen Flächen von Ausbesserungswerk (nördlich der Wedauer Brücke) und Rangierbahnhof mit Bahnbetriebswerk (südlich davon) gegeben. Die Sache kam dann nicht voran. Tum begründete das jetzt mit ungeklärten Zuständigkeiten auf Seiten von DB und der Firma Aurelis, die das Gelände erworben hatte. Sie hat es inzwischen wieder an die Bahn zurückgegeben.

Zahl der Wohnungene nicht genannt

Der Chef-Stadtentwickler zeigte sich zuversichtlich, mit den neuen Partnern so schnell zu konkreten Übereinkünften zu gelangen, dass bereits 2018 mit ersten Baumaßnahmen begonnen werden kann. Klar sei, dass nördlich der Wedauer Brücke Bürogebäude und Gewerbeflächen geplant werden. Vorzugsweise sollen dort Firmen angesiedelt werden, die von der Nähe der Universität profitieren. Südlich davon ist ein großes Wohngebiet geplant. Allerdings nannte Tum diesmal die Zahl von 1800 Wohnungen nicht, von der bei der Unterzeichnung des Kooperationsabkommens mit den neuen Partnern Anfang März die Rede war. „Hochwertig, aber bezahlbar“, so soll der neue Wohnungsbau dort werden. „Kein Einheitsbrei, Reihenhaus an Reihenhaus“, sagte Tum. Gezielt werde um die Ansiedlung am Rande von Düsseldorf geworben. Mit der Nachbarstadt habe man sogar eine Vereinbarung darüber.

Ob weiterhin eine Grachtenlandschaft geplant wird, ließ Tum offen. „Die alte Planung ist Geschichte.“ Das gilt auch für die ursprünglich drei neuen Verbindungen zwischen Bissingheim und Wedau. Es werde nur eine neue fußläufige Verbindung geben, ferner eine für Autos. Sie sollen über die Wedauer Brücke eine Zufahrt erhalten.

Neues Nahversorgungszentrum geplant

Zusammen mit dem Neubauprojekt gebe es dann in dem Neubaugebiet auch die Chance, etwas für die Nahversorgung in Wedau und Bissingheim zu tun, betonte der Stadtplaner. Denn künftig würden dort jene 8000 bis 9000 Menschen leben, die ein moderner Nahversorger als Einzugsbereich benötige.

Die anwesenden Bürger reagierten zurückhaltend. „Was wird mit dem ETuS Wedau?“, fragte jemand. „Der war ja schon fast ganz verschwunden.“ „Bleiben die Seen zugänglich?“, wurde ebenfalls gefragt. „Wie wird es mit der Busanbindung des neuen Viertels aussehen?“, wollte ein Zuhörer wissen. Und: „Was bleibt von Wasserturm und Ausbesserungswerk übrig?“

„Wir werden alle diese Belange auf den Tisch legen“, versprach der Beigeordnete. Aktuell gebe es noch keinerlei Konkretes. Die Gespräche seien ja gerade erst angelaufen. Der Bürgerverein will die Planung mit einem Runden Tisch begleiten.