Duisburg. Beträchtliche Sprünge machen die Gehälter von Vorständen und Geschäftsführern der kommunalen Unternehmen in Duisburg. Dabei sollten sich die Bezüge nach dem Willen der SPD eigentlich anders entwickeln. Den größten Schluck aus der Pulle gönnen sich die Chefs des Hafens und der Wirtschaftsbetriebe.

Einmal im Jahr veröffentlicht die NRZ eine Übersicht über die Jahresgehälter der Vorstände und Geschäftsführer der städtischen Tochtergesellschaften. Der Blick auf die Bezüge des Jahres 2013 zeigt: Für die meisten Manager steht im Vergleich zum Vorjahr ein deutliches Plus auf dem Lohnstreifen.

Auf insgesamt 6,5 Millionen Euro summieren sich sämtliche Jahresgehälter der Duisburger Spitzenkräfte. Das sind fast zehn Prozent mehr als im Jahr zuvor. Selbst wenn man die Ausgaben für die beiden neuen Vorstände der Wirtschaftsbetriebe (WBD) abrechnet, Ex-Stadtdirektor Peter Greulich und den ehemaligen SPD-Fraktionsgeschäftsführer Uwe Linsen, bleibt unter dem Strich eine durchschnittliche Lohnsteigerung von 3,5 Prozent.

Hafen-Chef verdient 215.000 Euro mehr als vor drei Jahren

Dabei hatte die SPD als stärkste politische Kraft vor anderthalb Jahren festgelegt, über ihre Aufsichtsräte darauf zu drängen, dass sich die Schere zwischen den hoch bezahlten Kommunal-Managern und den unteren Gehaltsgruppen nicht noch weiter öffnet. Doch von dem Parteitags-Beschluss, die Gehälter zu senken und an das Niveau im öffentlichen Dienst anzunähern, ist herzlich wenig zu spüren.

Das verdienen die Manager der Stadt Duisburg

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Als Geschäftsführer des Immobilien-Managements ist Uwe Rohde der
Als Geschäftsführer des Immobilien-Managements ist Uwe Rohde der "Geringverdiener" unter den Chefs städtischer Gesellschaften. © Stephan Eickershoff | WAZFotoPool
Rohde, dessen Gesellschaft für alle städtischen Gebäude - etwa die Mercatorhalle - zuständig ist (hier zu sehen während einer Begehung nach bekanntwerden der Baumängel) erhält im Jahr 116.000 Euro Lohn. Sein Gehalt ist im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben.
Rohde, dessen Gesellschaft für alle städtischen Gebäude - etwa die Mercatorhalle - zuständig ist (hier zu sehen während einer Begehung nach bekanntwerden der Baumängel) erhält im Jahr 116.000 Euro Lohn. Sein Gehalt ist im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben. © Stephan Eickershoff | WAZFotoPool
Uwe Gerste (Mitte) ist Chef der Duisburger Marketing GmbH. Unter den Geschäftsführern städtischer Gesellschaften liegt er mit seinem Lohnstreifen ebenfalls am unteren Ende der Gehaltsskala. Hier ist er zu sehen mit Astrid Preiß und Maik Ulbrich bei der Vorstellung der Segway-Touren durch die Stadt.
Uwe Gerste (Mitte) ist Chef der Duisburger Marketing GmbH. Unter den Geschäftsführern städtischer Gesellschaften liegt er mit seinem Lohnstreifen ebenfalls am unteren Ende der Gehaltsskala. Hier ist er zu sehen mit Astrid Preiß und Maik Ulbrich bei der Vorstellung der Segway-Touren durch die Stadt. © Udo Milbret | WAZ-Fotopool
Gerste hatte im vergangenen Jahr 121.649,24 Euro in der Lohntüte. Im Vergleich zum Jahr 2010  konnte er sich trotzdem über eine Gehaltserhöhung von 10.733,24 Euro freuen Hier im Bild mit Christian Krap.
Gerste hatte im vergangenen Jahr 121.649,24 Euro in der Lohntüte. Im Vergleich zum Jahr 2010 konnte er sich trotzdem über eine Gehaltserhöhung von 10.733,24 Euro freuen Hier im Bild mit Christian Krap. © Tanja Pickartz | WAZ FotoPool
Nummer 3 in dieser Liste Peter Joppa, der beim Frischekontor Duisburg das Sagen hat. Sein Unternehmens bewirtschaftet das Fleischzentrum in Meiderich, den Großmarkt in Kaßlerfeld, die Wochenmärkte und organisiert auch den Marina-Markt am Innenhafen.
Nummer 3 in dieser Liste Peter Joppa, der beim Frischekontor Duisburg das Sagen hat. Sein Unternehmens bewirtschaftet das Fleischzentrum in Meiderich, den Großmarkt in Kaßlerfeld, die Wochenmärkte und organisiert auch den Marina-Markt am Innenhafen. © NRZ | NRZ
Joppa verdiente im Vergleich zu 2010 im vergangenen Jahr etwas weniger, nämlich 1200,30 Euro. Mit Erfolgsprämie kam er 2011 auf genau 131.693,70 Euro.
Joppa verdiente im Vergleich zu 2010 im vergangenen Jahr etwas weniger, nämlich 1200,30 Euro. Mit Erfolgsprämie kam er 2011 auf genau 131.693,70 Euro. © Friedhelm Geinowski | NRZ
Knapp darüber liegt das Grundgehalt des neuen Oberbürgermeisters Sören Link. Ihm steht (bei hochgerechnet 12 Monatsgehältern) ein Grundgehalt von 133.121,52 Euro zu.
Knapp darüber liegt das Grundgehalt des neuen Oberbürgermeisters Sören Link. Ihm steht (bei hochgerechnet 12 Monatsgehältern) ein Grundgehalt von 133.121,52 Euro zu. © Gerd Wallhorn | WAZ FotoPool
Als Oberbürgermeister sitzt Link auch in den Aufsichtsräten der städtischen Gesellschaften. Das bringt auch noch einmal Geld, so dass Sören Link insgesamt auf geschätzte 160.000 Euro kommt.
Als Oberbürgermeister sitzt Link auch in den Aufsichtsräten der städtischen Gesellschaften. Das bringt auch noch einmal Geld, so dass Sören Link insgesamt auf geschätzte 160.000 Euro kommt. © Stephan Eickershoff | WAZFotoPool
Ingo Schachta, Geschäftsführer der GfB, hat im Jahr 2011 ein Grundgehalt von 128.266,69 Euro.
Ingo Schachta, Geschäftsführer der GfB, hat im Jahr 2011 ein Grundgehalt von 128.266,69 Euro. © WAZ | WAZ
Rechnet man die Erfolgsprämie von 11.683,19 Euro hinzu kommt Schachta (hier im Bild mit Dr. Wolfgang May von der Bürgerstiftung) auf ein Gehalt von genau 139.949,88 Euro.
Rechnet man die Erfolgsprämie von 11.683,19 Euro hinzu kommt Schachta (hier im Bild mit Dr. Wolfgang May von der Bürgerstiftung) auf ein Gehalt von genau 139.949,88 Euro. © Udo Milbret | WAZ-Fotopool
Dr. Ralf Oehmke vor einem seiner damaligen Projekte: der Duisburger Bahnhofsplatte. Mittlerweile hat die Stadt ihm hier die Zuständigkeit entzogen, weil sich trotz langer Ankündigungen doch nichts tat auf dem Bahnhofsvorplatz. Eine Erfolgsprämie hat der Manager trotzdem im vergangenen Jahr kassieren dürfen. Die lag bei 5000 Euro.
Dr. Ralf Oehmke vor einem seiner damaligen Projekte: der Duisburger Bahnhofsplatte. Mittlerweile hat die Stadt ihm hier die Zuständigkeit entzogen, weil sich trotz langer Ankündigungen doch nichts tat auf dem Bahnhofsvorplatz. Eine Erfolgsprämie hat der Manager trotzdem im vergangenen Jahr kassieren dürfen. Die lag bei 5000 Euro. © Tom Thöne | WAZ FotoPool
Mit seinem leicht gestiegenen Grundgehalt (+1526 Euro) kommt Oehmke dann auf jährlich 152.761 Euro. Auf diesem Foto ist er übrigens bei seinem zweiten Großprojekt zu sehen, dem Marientor-Carrée, das mittlerweile - in Erinnerung an das Dressler-Loch am Hauptbahnhof - von den Duisburgern den Beinamen Oehmke-Loch bekommen hat.
Mit seinem leicht gestiegenen Grundgehalt (+1526 Euro) kommt Oehmke dann auf jährlich 152.761 Euro. Auf diesem Foto ist er übrigens bei seinem zweiten Großprojekt zu sehen, dem Marientor-Carrée, das mittlerweile - in Erinnerung an das Dressler-Loch am Hauptbahnhof - von den Duisburgern den Beinamen Oehmke-Loch bekommen hat. © Friedhelm Geinowski | WAZ FotoPool
Thomas Patermann ist Technischer Vorstand der Wirtschaftsbetriebe Duisburg, die in der Stadt für Ordnung sorgen. Ein wichtiger Job, den die Stadt 2011 mit einem Gehalt von 174.000 Euro entlohnte.
Thomas Patermann ist Technischer Vorstand der Wirtschaftsbetriebe Duisburg, die in der Stadt für Ordnung sorgen. Ein wichtiger Job, den die Stadt 2011 mit einem Gehalt von 174.000 Euro entlohnte. © Friedhelm Geinowski | NRZ
Im Vergleich zu 2010 stieg Patermanns Lohn um genau 3000 Euro. Eingerechnet ist eine Erfolgsprämie von 27.000 Euro. Dieses Bonbon kassieren bis auf IMD-Chef Rohde und Marketing-Manager Gerste alle städtischen Geschäftsführer. Auf dem Foto ist Patermann mit Oliver Vornholt bei der Präsentation einer neuen Kampagne zu sehen.
Im Vergleich zu 2010 stieg Patermanns Lohn um genau 3000 Euro. Eingerechnet ist eine Erfolgsprämie von 27.000 Euro. Dieses Bonbon kassieren bis auf IMD-Chef Rohde und Marketing-Manager Gerste alle städtischen Geschäftsführer. Auf dem Foto ist Patermann mit Oliver Vornholt bei der Präsentation einer neuen Kampagne zu sehen. © Udo Milbret | WAZ-Fotopool
Nur zum Vergleich: Bei den städtischen Geschäftsführern in Duisburg sind wir gerade einmal im Mittelfeld angelangt. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel bleibt mit einer Vergütung von rund 220.000 Euro weit unter den üblichen Bezügen in den Chefetagen kommunaler Unternehmen.
Nur zum Vergleich: Bei den städtischen Geschäftsführern in Duisburg sind wir gerade einmal im Mittelfeld angelangt. Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel bleibt mit einer Vergütung von rund 220.000 Euro weit unter den üblichen Bezügen in den Chefetagen kommunaler Unternehmen. © rtr | REUTERS
Etwas mehr als die Bundeskanzlerin hat Markus Bangen von der Hafen AG im vergangenen Jahr verdient. Mit einem Grundgehalt von 120.062,50 Euro plus 114.500.00 Euro Erfolgsprämie (Gesamt also 234.562,50 Euro) zählt der Hafenmanager schon zu den Gutverdienern bei den städtischen Geschäftsführern.
Etwas mehr als die Bundeskanzlerin hat Markus Bangen von der Hafen AG im vergangenen Jahr verdient. Mit einem Grundgehalt von 120.062,50 Euro plus 114.500.00 Euro Erfolgsprämie (Gesamt also 234.562,50 Euro) zählt der Hafenmanager schon zu den Gutverdienern bei den städtischen Geschäftsführern. © ab-arth Bildagentur | ab-arth Bildagentur / A. Barth
Bangen, der auch Generalbevollmächtigter der Dortmunder Hafen AG ist (hier zu sehen während einer Jahrespressekonferenz) bekam 2011 knapp 10.000 Euro mehr überwiesen als noch ein Jahr zuvor. Exakt lag die Gehaltssteigerung bei 9983,74 Euro.
Bangen, der auch Generalbevollmächtigter der Dortmunder Hafen AG ist (hier zu sehen während einer Jahrespressekonferenz) bekam 2011 knapp 10.000 Euro mehr überwiesen als noch ein Jahr zuvor. Exakt lag die Gehaltssteigerung bei 9983,74 Euro. © WAZFotoPool | WAZ FotoPool
Rund 83.000 Euro mehr als sein Vorstandskollege Bangen bekommt Thomas Schlipköther, auch er ist bei der Hafen AG beschäftigt, jährlich überwiesen. 317.500 Euro waren es ingesamt im Jahr 2011 (185.000 Euro Grundgehalt+132.500 Euro Prämie).
Rund 83.000 Euro mehr als sein Vorstandskollege Bangen bekommt Thomas Schlipköther, auch er ist bei der Hafen AG beschäftigt, jährlich überwiesen. 317.500 Euro waren es ingesamt im Jahr 2011 (185.000 Euro Grundgehalt+132.500 Euro Prämie). © NRZ | NRZ
Auch Schlipköther, hier bei einem Termin in Sachen Duisburg Waterfront in Ruhrort, durfte sich im Vergleich zu 2010 auf einen gutes Plus in der Lohntüte freuen. Sein Gehalt stieg um 36.758,68 Euro.
Auch Schlipköther, hier bei einem Termin in Sachen Duisburg Waterfront in Ruhrort, durfte sich im Vergleich zu 2010 auf einen gutes Plus in der Lohntüte freuen. Sein Gehalt stieg um 36.758,68 Euro. © Friedhelm Geinowski | NRZ
Noch 2010 nannte die DVV, unter deren Dach Stadtwerke und Verkehrsbetriebe firmieren, nur die gesamte Gehaltssumme aller Vorstände. Auf Nachfrage der WAZ-Mediengruppe hat die Stadt jetzt auch erstmals die Einzelbezüge offengelegt. Demnach kommt Stadtwerke-Chef Johannes Gösling auf ein Jahresgehalt von exakt 338.305,62 Euro.
Noch 2010 nannte die DVV, unter deren Dach Stadtwerke und Verkehrsbetriebe firmieren, nur die gesamte Gehaltssumme aller Vorstände. Auf Nachfrage der WAZ-Mediengruppe hat die Stadt jetzt auch erstmals die Einzelbezüge offengelegt. Demnach kommt Stadtwerke-Chef Johannes Gösling auf ein Jahresgehalt von exakt 338.305,62 Euro. © Udo Milbret | WAZ-Fotopool
Dies schlüsselt sich in ein Grundgehalt von 252.993,12 Euro und 85.312,50 Euro Prämie auf.
Dies schlüsselt sich in ein Grundgehalt von 252.993,12 Euro und 85.312,50 Euro Prämie auf. © Udo Milbret | WAZ-Fotopool
Noch ein Schüppchen drauf erhielt der Technikvorstand der Stadtwerke. Dr. Edmund Baer.
Noch ein Schüppchen drauf erhielt der Technikvorstand der Stadtwerke. Dr. Edmund Baer. © NRZ | NRZ
Er wurde 2011 mit insgesamt 347.642,69 Euro entlohnt (inklusive 72.600 Euro Prämie).
Er wurde 2011 mit insgesamt 347.642,69 Euro entlohnt (inklusive 72.600 Euro Prämie). © Friedhelm Geinowski | WAZ FotoPool
Marcus Wittig ist bei der DVV für das Geschäftsfeld Finanzen und Nahverkehr zuständig. Seine Prämie 2011: 70.950 Euro.
Marcus Wittig ist bei der DVV für das Geschäftsfeld Finanzen und Nahverkehr zuständig. Seine Prämie 2011: 70.950 Euro. © DVV | DVV
Insgesamt bezog Marcus Wittig im vergangenen Jahr ein Gehalt von 277.260,94 Euro.
Insgesamt bezog Marcus Wittig im vergangenen Jahr ein Gehalt von 277.260,94 Euro. © Hayrettin Özcan | WAZ FotoPool
Personal- und Sozialwesen ist bei der DVV Aufgabenbereich von Vorstandsmitglied David Karpathy. Er verdiente im Jahr 2011 exakt 384.259,46 Euro. Damit ist Karpathy aktuell die Nummer drei der städtischen Geschäftsführer, zumindest was das Gehalt angeht.
Personal- und Sozialwesen ist bei der DVV Aufgabenbereich von Vorstandsmitglied David Karpathy. Er verdiente im Jahr 2011 exakt 384.259,46 Euro. Damit ist Karpathy aktuell die Nummer drei der städtischen Geschäftsführer, zumindest was das Gehalt angeht. © Stephan Eickershoff | WAZ FotoPool
Karpathy, der bis November 2011 auch Vorsitzender des MSV-Aufsichtsrates war, erhielt 106.425 Euro Prämie und 277.834,46 Euro Grundgehalt.
Karpathy, der bis November 2011 auch Vorsitzender des MSV-Aufsichtsrates war, erhielt 106.425 Euro Prämie und 277.834,46 Euro Grundgehalt. © Stephan Eickershoff | WAZ FotoPool
Mit 516.077,50 Euro ging Dr. Hermann Janning im vergangenen Jahr nach Hause.
Mit 516.077,50 Euro ging Dr. Hermann Janning im vergangenen Jahr nach Hause. © Andreas Mangen | A.Mangen / waz
Janning (hier bei einem Besuch des damaligen Wirtschaftsminister Brüderle), der nach dem Vertrauensverlust im Konzern zurücktrat und über dessen Aufhebungsvertrag der Aufsichtsrat Ende Oktober 2012 beraten wird, verfügt über das höchste Grundgehalt aller städtischen Führungskräfte, nämlich 338.627,50 Euro. Zusammengerechnet lag das Jahresgehalt der DVV-Manager 2010 übrigens bei 1.453.000 Euro.
Janning (hier bei einem Besuch des damaligen Wirtschaftsminister Brüderle), der nach dem Vertrauensverlust im Konzern zurücktrat und über dessen Aufhebungsvertrag der Aufsichtsrat Ende Oktober 2012 beraten wird, verfügt über das höchste Grundgehalt aller städtischen Führungskräfte, nämlich 338.627,50 Euro. Zusammengerechnet lag das Jahresgehalt der DVV-Manager 2010 übrigens bei 1.453.000 Euro. © Friedhelm Geinowski | WAZ FotoPool
Gut lachen hat Erich Staake, der Vorstandsvorsitzende der Duisburger Hafen AG, hier bei einem Besuch von Verkehrsminister Peter Ramsauer. Wie schon 2010 ist Staake der höchst dotierte Stadt-Manager in Duisburg.
Gut lachen hat Erich Staake, der Vorstandsvorsitzende der Duisburger Hafen AG, hier bei einem Besuch von Verkehrsminister Peter Ramsauer. Wie schon 2010 ist Staake der höchst dotierte Stadt-Manager in Duisburg. © Ulla Emig | WAZ FotoPool
Bei Hafen-Chef Staake reicht die Erfolgsprämie sogar fast ans Fixgehalt von 301.644 Euro heran: 2011 vermeldete die Hafen AG einen Rekordgewinn von 7,7 Millionen Euro, Staake kassierte 274.500 Euro an Tantiemen. Damit verdiente er rund 45.000 Euro mehr als im Vorjahr. Zudem erhielt er 2011 noch eine „sonstige Vergütung“ von 58.400 Euro, macht unter dem Strich sogar 634.500 Euro.
Bei Hafen-Chef Staake reicht die Erfolgsprämie sogar fast ans Fixgehalt von 301.644 Euro heran: 2011 vermeldete die Hafen AG einen Rekordgewinn von 7,7 Millionen Euro, Staake kassierte 274.500 Euro an Tantiemen. Damit verdiente er rund 45.000 Euro mehr als im Vorjahr. Zudem erhielt er 2011 noch eine „sonstige Vergütung“ von 58.400 Euro, macht unter dem Strich sogar 634.500 Euro. © Ulrich von Born | WAZ FotoPool
Hinzugerechnet werden müssen bei den meisten Gehältern noch die Beträge zur Altersvorsorge. Denn die Geschäftsführer und Vorstände zahlen in der Regel nicht in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Stattdessen bilden Unternehmen Rückstellungen, die im Rentenalter ausgezahlt werden.
Hinzugerechnet werden müssen bei den meisten Gehältern noch die Beträge zur Altersvorsorge. Denn die Geschäftsführer und Vorstände zahlen in der Regel nicht in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Stattdessen bilden Unternehmen Rückstellungen, die im Rentenalter ausgezahlt werden. © Knut Vahlensieck | WR Dortmund/Knut Vahlensieck
Auch hier sind hohe Summen nicht unüblich und variieren je nach Pensionszusage, Alter und Dauer der Tätigkeit. So hat der umstrittene Geschäftsführer der Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft, Ralf Oehmke, 2011 zusätzlich zum Gehalt knapp 310.000 Euro auf sein Rentenkonto eingezahlt bekommen.  Am Hungertuch wird er also im Alter nicht nagen müssen.
Auch hier sind hohe Summen nicht unüblich und variieren je nach Pensionszusage, Alter und Dauer der Tätigkeit. So hat der umstrittene Geschäftsführer der Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft, Ralf Oehmke, 2011 zusätzlich zum Gehalt knapp 310.000 Euro auf sein Rentenkonto eingezahlt bekommen. Am Hungertuch wird er also im Alter nicht nagen müssen. © Sebastian Willnow | dapd
Ähnlich hoch sind die Beträge, die der DVV-Konzern für die Pensionsbezüge seiner Vorstände zurückstellt: Für Hermann Janning flossen 162.000 Euro in die Altersvorsorge, für David Karpathy 209.000 und für Marcus Wittig 297.000 Euro.
Ähnlich hoch sind die Beträge, die der DVV-Konzern für die Pensionsbezüge seiner Vorstände zurückstellt: Für Hermann Janning flossen 162.000 Euro in die Altersvorsorge, für David Karpathy 209.000 und für Marcus Wittig 297.000 Euro. © Thomas Schmidtke | WAZ
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Spitzenreiter der bestverdienenden Manager von öffentlich-rechtlichen Unternehmen in Duisburg ist mit deutlichem Abstand Hafen-Chef Erich Staake. Sein Fix-Gehalt von rund 300.000 Euro hat sich seit 2010 zwar kaum verändert, dafür klettern seitdem die variablen Bezüge und Erfolgsprämien deutlich in die Höhe. 2010 kassierte Staake noch 530.000 Euro, drei Jahre später sind es bereits 715.000 Euro. Die Hafen AG, an der die Stadt ein Drittel und das Land zwei Drittel hält, macht im Jahr rund acht Millionen Euro Gewinn: Soviel wie keine andere Stadt-Tochter, nicht einmal die Sparkasse mit zuletzt 6,2 Millionen Euro. Die öffentlich-rechtlichen Banker folgen dementsprechend auf den weiteren Plätzen, der Sparkassen-Vorstand überweist sich rund 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Vorstand der Wirtschaftsbetriebe: Zwei saftige Aufschläge in zwei Jahren

Die größten Gehaltssprünge machen indes andere: Bei Marcus Wittig, Chef des DVV-Konzerns und damit auch der Stadtwerke und der DVG, hat sich das Bruttoeinkommen um 15 Prozent erhöht. Wittig ist in dieser Zeit allerdings auch vom Finanzvorstand zum Vorstandsvorsitzenden aufgestiegen. Einen dicken Schluck aus der Pulle gab es für Thomas Patermann, der bis 2013 alleiniger Vorstand der Wirtschaftsbetriebe war. Seit ihm der Stadtrat in einer umstrittenen Entscheidung Greulich und Linsen an die Seite gestellt hat, verdient Patermann 14,5 % mehr — offenbar, um seine herausgehobene Rolle als Vorstandssprecher auch auf dem Gehaltskonto deutlich zu machen. Es ist für ihn die zweite saftige Erhöhung in zwei Jahren: 2011 erhielt er noch 174.000 Euro als Jahresgehalt.

Die Mehrheit der Manager in städtischem Auftrag verdient damit deutlich mehr als der Chef der Kernverwaltung mit 6000 Mitarbeitern: Oberbürgermeister Sören Link kommt inklusive diverser Aufsichtsratsposten auf rund 153.000 Euro im Jahr.

Nicht aufgelistet ist übrigens die Entlohnung des Gebag-Sanierers Utz Brömmekamp. Sein Vertrag ist Geheimsache, nach NRZ-Informationen soll er im Vorjahr 348.000 Euro verdient haben. Deutlich darunter soll sich das Gehalt des neuen Gebag-Chefs Bernd Wortmeyer bewegen, der im September das Gebag-Ruder übernommen hat.

Wie die Stadt beim Transparenzgesetz für Verwirrung sorgt

Die Stadt ist durch das sogenannte „Transparenzgesetz“ zur Offenlage der Vorstandsbezüge in den Tochterunternehmen verpflichtet. Seit 2011 veröffentlicht die Stadt eine entsprechende Liste. Allerdings stiftet sie damit mehr Verwirrung als dass sie für Transparenz sorgt. Denn gelistet ist dort nur die Gesamtvergütung, zum Teil sind aber auch Pensionsrückstellungen eingerechnet. Das sorgt für ein arg verzerrtes Bild.

Beispiel: So ist die Gesamtvergütung von Sparkassen-Chef Hans Werner Tomalak mit stolzen 1,68 Millionen Euro angegeben. Sein tatsächliches Gehalt lag aber bei 559.000 Euro, rund 1,1 Millionen Euro zahlte die Sparkasse 2013 in Tomalaks Pensionsrückstellung für die zuletzt vielfach diskutierte „Luxus-Rente“ ein. Bei Hafen-Chef Staake dagegen listet die Stadt nur sein tatsächliches Jahresgehalt auf. Nicht vermerkt ist, dass die Hafen AG hatte für ihren Vorstandsvorsitzenden in 2013 und 2012 auch jeweils mehr als 1,1 Millionen Euro für sein Ruhegeld zurückstellte. Ähnlich unterschiedlich sind die Angaben auch bei allen anderen städtischen Gesellschaften.

Erhebliche Differenzließ sich nicht aufklären

Auf die Nachfrage zu der ungleichen Zahlenbasis hieß es aus dem Rathaus: „Wir veröffentlichen die Zahlen, die wir von den Gesellschaften erhalten.“ Für Details möge man sich dorthin wenden.

Die NRZ-Übersicht zeigt die tatsächlichen Gehälter, basierend auf Recherchen in Jahresabschlüssen und Nachfragen bei den Gesellschaften. Ausnahme: Nicht aufgeführt ist Zoo-Chef Achim Winkler, der laut Stadt 230.000 Euro in 2013 verdient haben soll. Laut Jahresabschluss, der bisher nur für 2012 vorliegt, erhielt Winkler im Vorjahr 147.000 Euro. Aufklären ließ sich die erhebliche Differenz nicht, der Zoo-Chef ließ die Nachfrage unbeantwortet.