Duisburg. Der Mann, der die Pegida-Demo in Duisburg organisiert, hat eine rechtsextreme Karriere. Auch der Verfassungsschutz hat den 35-Jährigen deshalb im Blick.

Angemeldet hat die Demonstration von Pegida NRW in Duisburg Sebastian Nobile. Der 35-Jährige fungiert seit jüngstem als Pressesprecher für den NRW-Ableger des islamfeindlichen Bündnisses, das in Dresden seinen Anfang nahm. Die Funktion hatte vor Nobile noch Melanie Dittmer. Zur Demo von Kögida am 5. Januar, für die Nobile ebenfalls als Anmelder und Organisator verantwortlich zeichnete, marschierten die beiden noch Seite an Seite. Nach der gescheiterten Demo in Köln hat sich das geändert. Pegida NRW trennte sich von Dittmer, wegen „innerer Streitigkeiten“ und „inhaltlichen Differenzen, was die Ausrichtung und Parteilichkeit von Pegida-NRW angeht“, verlautete die Organisation auf Facebook.

Dittmer, die nun die abgespaltene „Dügida“ führt, ist Pegida NRW zu rechtslastig. Die 36-Jährige, die früher Funktionärin der NPD-Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“ war und im Landesvorstand der rechtsextremen Pro NRW sitzt, macht aus ihrer braunen Gesinnung keinen Hehl. So verkündete sie etwa: „Für mich ist es völlig unerheblich, ob es den Holocaust gegeben hat.“

Vom Saulus zum Paulus? Sehr unwahrscheinlich

Auf Facebook betonten die Demo-Organisatoren von Pegida NRW derweil, dass sie „jegliche Rechtsextremisten ausdrücklich“ von der Demo in Duisburg ausladen würden. Das verwundert, blickt man in die Biografie des neuen Pressesprechers Nobile. Der war nicht nur bis zu seinem Austritt 2013 ein Aktivist der „German Defence League“ (GDL), die nach dem Vorbild der „English Defence League“ entstand, einer rechten Hooligan-Truppe, die mit Gewaltexzessen in britischen Einwanderervierteln von sich reden machte.

In Köln gründete Nobile im September 2013 eine Bürgerwehr auch mit der Begründung, dass die „überwiegende Masse an Verbrechen aus dem islamischen Kulturkreis passiert“. Zudem kandidierte der im schwäbischen Augsburg aufgewachsene Sohn eines Italieners bei der letzten Bundestagswahl für „Pro Deutschland“ auf Platz zwei der Landesliste im Saarland. Der Verfassungsschutz bestätigt, für die Demo in Duisburg sei „eine Person verantwortlich“, die in der Vergangenheit „zusammen mit rechtsextremistischen Gruppierungen wie Pro NRW öffentlich in Erscheinung getreten ist.“

So weit vom rechten Rand entfernt kann sich Nobile also kaum befinden. Es sei denn, er ist vom Saulus zum Paulus geworden.