Duisburg. Die Stadtvilla, das strahlend weiße ehemalige Fabrikanten-Domizil am Rande der Mülheimer Straße in Duisburg, ist eines der Objekte, das am „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag zu besichtigen ist. Hier finden Sie eine Übersicht, welche Baudenkmäler und Siedlungen Sie in Duisburg erkunden können.
Die strahlend weiße Fassade der Stadtvilla an der Mülheimer Straße 43 leuchtet in der Mittagssonne. „Durch das Spiel von Licht und Schatten erhält das Gebäude eine ganz eigene Plastizität“, schildern Dirk Druschke und Bibiana Grosser.
Gemeinsam haben die Betreiber eines Architekturbüros in diesem 1894/95 erbauten Haus ein berufliches Zuhause gefunden. Und gemeinsam wollen sie am diesem Sonntag, 14. September, zwischen 11 und 16 Uhr möglichst vielen Besuchern die Schönheiten ihres Domizils präsentieren. Denn beim „Tag des offenen Denkmals“ steht erstmals auch diese Duisserner Villa auf der Teilnehmerliste.
Schwerpunktthema "Farbe"
„Farbe“ – so lautet das Schwerpunktthema dieses Denkmaltages. Seit 1993 findet er am zweiten Sonntag im September statt. Bundesweit schauten sich im Vorjahr vier Millionen Besucher 7500 historische Bauten, Parks und Denkmäler an. Auch in Duisburg staunen Jahr für Jahr Tausende mit.
„Über das Motto Farbe habe ich mich ganz besonders gefreut“, sagt Dr. Claudia Euskirchen, Leiterin der Unteren Denkmalbehörde in Duisburg. „Historische Gebäude müssen nicht immer grau, trist und düster sein, es gibt auch viele farbintensive mit kräftigen Tönen.
Die Farbe ist ein großes Thema in der Denkmalpflege.“ Ein Problem bei der Restaurierung sei es oft, so Euskirchen, dass die originalen Farben alter Gebäude nicht überliefert seien. Dann beginne für Restauratoren die Detektivarbeit. Farbschichten werden abgekratzt, um dem materiellen Ursprung auf den Grund zu gehen.
Absprachen mit den Denkmalschützern
Bei besagter Stadtvilla in Duissern, die Fabrikantengattin Charlotte Heuser Ende des 19. Jahrhunderts errichten ließ, war das farbliche Original ein warmer Gelbton. Den änderten die beiden Besitzer zwar, dafür achteten sie nach Absprache mit der Denkmalpflege darauf, dass die Fassade einfarbig gehalten und Fenster oder Erker nicht durch andere Farbtöne hervorgehoben werden.
Und warum stellen die Architekten ihr Domizil für den Denkmal-Tag zur Verfügung? „Wir wollen Anstifter und Mutmacher für Besitzer vergleichbarer Häuser sein“, sagt Bibiana Grosser. Solche baulichen Schätze müssten ihren alten Charme zurückerhalten. „Denn die Hausfassaden sind wie Leinwände für den Stadtraum“, verdeutlicht Dr. Euskirchen.
Selbst mit Farbe experimentieren
Die Villa an der Mülheimer Straße 43 misst 370 Quadratmeter. In einigen Räumen wollen die Gastgeber anlässlich des „Tages des offenen Denkmals“ jeden Besucher einladen, auf kleinen Leinwänden selbst einmal mit Farbe zu experimentieren. Diese Aktion steigt zwischen 12 und 15 Uhr.
Bliersheimer Villen sind eines der Zentren des Denkmal-Tages
Das Angebot am „Tag des offenen Denkmals“ ist auch in diesem Jahr in Duisburg wieder riesig und vielfältig. Anne Rösel, Projektorganisatorin von der Unteren Denkmalbehörde, freut sich am Sonntag vor allem auf eine Aktion im Kultur- und Stadthistorischen Museum am Johannes-Corputius-Platz.
Im Rahmen des Projektes „Stadterkundungen und Schulen“ sollen alle Duisburger Schüler ihre Heimat besser kennenlernen. Daher sollen sie ihre eigene Umgebung erkunden und in Form von Zeichnungen, Fotos oder Bastelarbeiten festhalten. Die ersten Arbeiten der jungen Leute sind im Museum ausgestellt (10-18 Uhr).
Führungen in den Bliersheimer Villen
Zu einem der Zentren des Denkmaltages sind die Bliersheimer Villen geworden. Ob Casino, Direktorenvilla oder die Prachtbauten Villenstraße 3 und 9: In jedem dieser Häuser werden zahlreiche Führungen angeboten (10-18 Uhr).
Es gibt auch Führungen durch vier Siedlungen: Treffpunkt für den Rundgang durch die Siedlung Hüttenheim ist am Sonntag um 14 Uhr am Uhrenturm auf der Straße Hasendong/Ecke Rosenbergstraße. Ab 16.30 Uhr ist dort die Beamtenkolonie an der Reihe. Treffpunkt hier: Schulz-Knaudt-Straße/Ecke Hermann-Rinne-Straße.
Wanderung durch Meiderich
Eine zweite Möglichkeit wartet in der Rheinpreußensiedlung in Hochheide. Los geht’s: 14 Uhr, Mauerstraße 2a. Dort wartet auch ganztägig eine Fotoausstellung, die es zu entdecken gilt. Gleich dreimal (10, 13 und 16 Uhr) lockt eine Wanderung durch Meiderich. Dauer: rund 90 Minuten. Startpunkt ist vor dem Lehrerdenkmal an der evangelischen Kirche Auf dem Damm 6. Und die Einschornsteinsiedlung in Neudorf kann um 14 und 15.30 Uhr erkundet werden (Treffpunkt: Richard-Dehmel-Straße/Ecke Gabrielstraße).