Duisburg.

Dass die Grünen mit ihrem Antrag in der Sondersitzung des Rates zur Duisburger Freiheit das Projekt beinahe in letzter Minuten zu Fall gebracht hätten, sorgt für leichte Nachbeben.

Die CDU warf den Grünen vor, nicht mehr zu wissen, wo es eigentlich lang geht, und durch den Druck der Kooperationspartner „umgefallen“ zu sein. Doch auch bei der CDU scheint es in der Frage, ob man der Ausweitung des Randsortiments für das neue Möbelhaus auf 20 Prozent zustimmen solle oder nicht, keine Einigkeit gegeben zu haben: Kurz vor der Abstimmung verließ Ratsfrau Petra Vogt den Saal, wo es unter Umständen doch auf jede Stimme hätte ankommen können.

Dass nun endlich eine Lösung für die Gedenkstätte der Loveparade-Opfer gefunden wurde, ist eine gute Nachricht. Nachdem es lange Zeit so aussah, dass es keine Einigung geben könnte und die Gedenkstätte eher versteckt werden sollte, gab es in den letzten Tagen plötzlich Bewegung, die durch das Engagement des neuen Oberbürgermeisters Sören Link initiiert worden war. Der Umgang mit diesem Thema macht den Neuanfang deutlich: Plötzlich geht, was lange unmöglich schien. Und bei der Gedenkfeier anlässlich des zweiten Jahrestages der Loveparade-Katastrophe werden wir wieder einen Oberbürgermeister in der ersten Reihe stehen haben, der dann hoffentlich die richtigen Worte finden wird.

Doch das ist für den jungen Oberbürgermeister erst der Anfang. Geduld ist nötig. Nicht alle Probleme, die sich in den letzten zwei Jahren angesammelt haben, kann er im Handumdrehen lösen. Die Sommerpause wird er dazu nutzen müssen, sich intensiv in die anstehenden Themen einzuarbeiten. Auch in seine neue Rolle, denn bei der Abstimmung im Rat hätte er beinahe seine eigene Stimme vergessen.

Mit der „Duisburger Freiheit“ ist nun eines der größten Projekte der Stadt auf den Weg gebracht. Während das Möbelhaus in relativ kurzer Zeit entstehen wird, könnte es mit dem Büro- und Dienstleistungszentrum allerdings ein wenig dauern.