Duisburg.. Sieben Kurzfilme zeigt das Filmforum am Dellplatz an diesem Sonntag im Rahmen der Akzente-Veranstaltung „Duisburg, ein Platz an der Sonne“.

Ein filmischer Streifzug durch fast 60 Jahre Stadtgeschichte erwartet alle Besucher des Filmforums am Sonntag. Zum Abschluss der Filmreihe, die anlässlich der 36. Duisburger Akzente ins Programm genommen wurde, zeigt das Kino am Dellplatz „Duisburg, ein Platz an der Sonne“. Dieser sieben Kurzfilme umfassende Abend verspricht neben alten, nur selten zuvor gezeigten Aufnahmen auch höchste Unterhaltung. Vor allem „Wahrzeichen oder Feigenblatt (Der Stadtwerketurm)“, der als letzter Beitrag gezeigt wird, hat es in sich. Denn dieser in den Jahren 1972/73 produzierte, etwa 22-minütige Werbefilm der Stadt wartet mit Themen auf, die noch heute – über 40 Jahre später – brandaktuell sind.

Der Stadtwerketurm polarisiert im Jahr 2015 die Bürgerschaft. Die einen wollen den „Schandfleck“ schnellstmöglich abgerissen sehen, für andere ist er das Identifikationssymbol ihrer Heimatstadt und unverzichtbarer „Leuchtturm“ bei Nacht. Der Werbefilm zeigt, wie die Duisburger Bevölkerung Anfang der 70er Jahre zu diesem alles überragenden Bauwerk stand. „Wir sind Hochfelder – und ohne unseren Turm geht es nicht“, lautet ein Standpunkt. Damals wollte zudem der Künstler Professor Heinz Mack den Turm mit 275 weißen Stofftüchern verhüllen. Pläne, die nie umgesetzt wurden.

Der Stadtwerketurm und die A-40-Brücke

Derzeit diskutiert halb Duisburg über die marode A-40-Rheinbrücke und die Auswirkungen ihrer Sperrung für Lkw. Im Werbefilm sind Teile der Eröffnungszeremonie aus dem Jahr 1970 zu sehen. Und auch die damals noch einsatzbereite „Oscar Huber“ – heute ein Museumsschiff, das in Ruhrort vor Anker liegt – dampft auf der Großleinwand noch formvollendet durch den Vinckekanal.

Die Filmforum-Macher hatten diesen „Schatz“ in ihrer filmhistorischen Sammlung entdeckt. „Das Material war aber in einem miserablen Zustand, der Film hatte einen extremen Rotstich“, so Filmforum-Geschäftsführer Kai Gottlob. Bild für Bild wurde aufwendig am Rechner digital rekonstruiert. Knapp drei Wochen dauerten die Restaurationsarbeiten. Das Ergebnis? Absolut sehenswert. Wegen seiner zahllosen Kuriositäten, aber auch der unfreiwilligen Komik.

Nur noch wenige Tickets im Vorverkauf erhältlich

Doch auch die anderen sechs Kurzbeiträge dieses Heimatfilmabends, durch den Kai Gottlob sowie Astrid Dörnemann vom Thysse-Krupp-Konzernarchiv als Moderatoren führen, sind sehenswert. Wie etwa der Besuch von Kanzler Willy Brandt bei der Eröffnung der Berliner Brücke. Oder der Film, der 1966 über den 250. Geburtstag des Duisburger Hafens gedreht wurde. Oder die Jubelfeier des Artillerievereins Duisburg aus dem Jahr 1914. Bei einigen Werken handelt es sich um Stummfilme. Da kommt Joachim Bärenz zum Einsatz: Der renommierte Stummfilmpianist wird für die musikalische Begleitung sorgen.

Für Sonntagabend (Beginn: 18.30 Uhr) sind im Vorverkauf nur noch einige wenige Restkarten erhältlich. Diese gibt es an der Tageskasse des Filmforums oder im Internet unter: www.filmforum.de. Wer diesmal leer ausgeht, braucht sich nicht zu grämen: Eine Wiederholung des Abends ist für Mai geplant.