DUisburg.. Das 1. Duisburger Stadtschützenfest bot zahlreiche Höhepunkte, einen Umzug durch die City, einen Schießwettbewerb und einen Zapfenstreich.
Es war eine gelungene Premiere. Das 1. Duisburger Stadtschützenfest, das vom eigens dafür gegründeten Verein der Duisburger Schützenvereine organisiert wurde, bot am Samstag in der Innenstadt zahlreiche Höhepunkte: einen spannenden Schießwettbewerb, einen Umzug durch die City und einen Großen Zapfenstreich, zu dem rund 600 Schützen von mehr als einem Dutzend kirchlicher Bruderschaften und Bürgerschützenvereine auf dem Burgplatz antraten. Einziger Schönheitsfehler war das Wetter.
Schon der Auftakt war bemerkenswert: Im Festzelt auf dem Gelände des künftigen Mercatorviertels an der Gutenbergstraße wurde am Samstagmorgen ein ökumenischer Feldgottesdienst gefeiert. Der katholische Stadtdechant Roland Winkelmann und der evangelische Superintendent Armin Schneider gaben den Schützen ihren Segen und lobten, dass Vereine mit unterschiedlicher Ausrichtung gemeinsam feierten. „Das ist ein schönes Zeichen für unsere Stadt“, so Schneider.
Wettbewerb fand im strömenden Regen statt
Oberbürgermeister Sören Link gab den Startschuss für die Schießwettbewerbe. Der Schirmherr hatte auch die Idee zu dem Stadtfest gehabt, die von einem kleinen Organisationsteam unter Leitung von Michael Jansen, Vorsitzender des Vereins Duisburger Schützenvereine, bravourös umgesetzt wurde. So konnten die Zuschauer das Schießen von einer überdachten Tribüne aus verfolgen. Das war auch bitter nötig, denn weite Teile des Wettbewerbs, bei dem die amtierenden Könige, Prinzen und Schülerprinzen der beteiligten Vereine gegeneinander antraten, fand im strömenden Regen statt.
Der Vogel fiel beim 194. Schuss
Tellprinz wurde mit der Armbrust der 10-jährige Luis Bossemeyer vom Bürgerschüttzenverein Wedau. Treffsicherheit bewies auch der 15-jährige Schülerprinz Felix Kanzen von der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Buchholz. Den Titel der Kronprinzessin schoss sich die 18-jährige Jungschützin Anika Helmke von der St. Hubertus Schützenbruderschaft Großenbaum.
Der Königsvogel in Form des Duisburger Wappenadlers, den Festorganisator Michael Jansen übrigens selbst gebaut hatte, erwies sich als so stabil, dass zwischenzeitlich um den Zeitplan gefürchtet werden musste. Der Vogel fiel erst nach dem 194. Schuss. Der Wind kam Dieter Horstkamp von der St. Sebastianus Schützenbruderschaft von 1420 zur Hilfe. Der Freude des ersten Stadtschützenkönigs tat das keinen Abbruch. „Das passt ja richtig gut“, meinte Horstkamp mit Blick auf das anstehende 600-jährige Jubiläum der 1420-er.
Party im Festzelt
Mit einigen Minuten Verspätung startete kurz nach 16 Uhr der Umzug. 600 Schützen, musikalisch begleitet von drei Musikzügen und zwei Spielmannszügen, marschierten durch die City. Vereinzelt gab es Applaus von überraschten Passanten. Den Großen Zapfenstreich auf dem Burgplatz verwandelte ein Regenschauer in eine Freiluftduschaktion, doch die Schützen hielten stoisch die Formation. Zackig und lautstark kommandiert wurden Umzug, Zapfenstreich und die anschließende Königsparade auf der Gutenbergstraße von einem, der genau weiß, wie man so etwas macht. Denn Dominik Osterfeld ist auch im wahren Leben Major – bei der Bundeswehr.
Ab 18 Uhr stürzten sich die Schützen im Festzelt dann in eine Party, bei der die Band „Frontal“ viele Tänzer mobilisierte. Erst nach Mitternacht trennten sich alte und neue Freunde der großen Schützenfamilie. Ein erschöpfter aber sichtlich zufriedener Michel Jansen zog Bilanz: „Der Grundstein ist gelegt.“ Und Jansen ließ keinen Zweifel daran, dass das friedliche und harmonische Schützentreffen keine Eintagsfliege war: „Ich freue mich schon auf das nächste Stadtschützenfest.“