Wedau.. Das Drehorgelorchester von Ferdi Bischoff hat seine Wurzeln in Wedau. Jetzt kehrte es dorthin zurück
Ein Drehorgel-Orchester in der Kirche - warum nicht? Alt-Pastor Werner Goeke nahm Ferdi Bischoffs Angebot, in der Wedauer St.-Joseph-Kirche ein Konzert zu geben, auf Anhieb an. Seit ihrer Gründung im Jahr 1989 sind die Musikanten aktiv, früher als „Ferdi’s Drehorgelorchester“.
Ihre Wurzeln hat die Formation in Wedau. „Wir sind aus dem Fanfarenzug der Wedauer Bürgerschützen hervorgegangen“, denkt Gründungsmitglied und „Frontman“ Ferdi Bischoff gerne an alte Zeiten zurück, als man den Ruf als „trinkfesteste Gruppe im Schützenverein“ hatte.
Das Orchester ist weit herumgekommen. Konzertreisen führten nach Frankreich, England, Italien, nach Litauen und in die USA. Auch zum 60. Geburtstag des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl spielte man auf. Der „Ritterschlag“ war jedoch der Auftritt im Rahmen der Einweihung des Berliner Reichstags, als man dort auf Einladung des Bundespräsidenten Roman Herzog die geladenen Gäste drei Stunden unterhalten durfte.
Für das „Heimspiel“ in der St.- Joseph-Kirche hatte Orchester-Chef Bischoff ein abwechslungs- und kontrastreiches Programm zusammengestellt. Als Gäste waren die „Bergischen Musikanten“ Notburga und Rolf Werner Hasse mit kleiner Orgel und Akkordeon dabei. Beide, gekleidet in historischer Sonntagstracht, begeisterten mit einem Berlin-Medley.
Bereits zu Beginn des Konzertes beeindruckte das Drehorgelorchester mit „Großer Gott wir loben dich“, bei dem die gute Akustik der St.-Joseph-Kirche deutlich wurde. Die folgenden Stücke „Freude schöner Götterfunken“ und das Gänsehaut erzeugende „Ich bete an die Macht der Liebe“ zeigten, dass klassische Musik, auf diese Weise dargebracht, ihren ganz besonderen Reiz hat.
Auch Karnevalshit im Repertoire
Dass man mit dem Drehorgel-Sound auch richtig „Party machen“ kann, bewies das Orchester im weiteren Verlauf. Da interpretierte man pfiffig die Köln-Hymne der Black Fööss „Du ming Stadt am Rhing“ und brachte anschließend mit dem Mega-Karnevalshit „Rote Rosen, die ich an Dich verschenke“ das Publikum zum Schunkeln. Andrea Bergs „Du hast mich tausendmal belogen“ gehörte genauso zum Repertoire wie Helene Fischers „Atemlos“. Bei den fetzigen Party-Hits fehlte nur noch, dass in der Kirche das Tanzbein geschwunden wurde. Die Wedauerin Erika Höft war begeistert: „Ein wunderschönes Konzert, die Mischung war perfekt.“