Duisburg.
Der Duisburger Karneval hat ein neues Oberhaupt. Dirk Spiller ist der Karnevalsprinz der neuen Session. Der Fokus seiner Tollität Dirk II. soll natürlich auf dem Spaß liegen.
Am Rosenmontag, dem 20. Februar, feierten die Jecken bei strahlendem Sonnenschein den Duisburger Rosenmontagszug. Etwas mehr als einen Monat später werden nun schon die Weichen für die kommende Session gestellt. Frei nach Sepp Herberger heißt es also: Nach der Session ist vor der Session. Als erste wichtige Entscheidung gilt hierbei die Wahl eines neuen Karnevalsprinzen. Am Mittwoch wählten 13 Stimmberechtigte des HDK (Hauptausschuss Duisburger Karneval) Dirk Spiller von der Ersten großen KG Rot-Weiß-Hamborn-Marxloh zum neuen Prinzen.
Beim Gefolge seiner Tollität liefen nach Bekanntwerden der Wahl gar Tränen der Freude. Auch im letzten Jahr waren bei der Prinzenwahl Tränen gerollt. Damals allerdings aus Enttäuschung. Zur Erinnerung: Steffen Ranisch stand praktisch schon als neues Oberhaupt fest, bevor eine breite Mehrheit sich bei der Wahl gegen ihn aussprach. Die Entrüstung war so groß, dass der damalige HDK-Präsident Bodo Malsch prompt zurücktrat. „Nordler“ Ranisch vermutete damals Ressentiments des Südens.
"Das war ein Drama"
„Wir haben aus dem letzten Jahr gelernt. Das darf nicht noch einmal passieren. Das war ein Drama“, sagt Michael Jansen, Präsident des Hauptausschusses. Mit dem neuen Oberhaupt der Duisburger Narren hat man nun auch eine Brücke zwischen Nord und Süd geschlagen. „Dass der neue Prinz aus dem Norden kommt, war aber keine Bedingung“, erläutert Jansen.
Genau genommen ist Dirk II. nämlich gar kein waschechter Duisburger. „Ich habe 40 Jahre in Duisburg gelebt, bin nun aber wieder nach Oberhausen gezogen“, erzählt der 47-Jährige, auf den im nun eine Menge Arbeit zukommt. Sponsorensuche, Terminplanung, Auswahl eines Ornats - der Terminkalender des verheirateten Familienvaters dürfte den Sommer über prall gefüllt sein.
Danach will Spiller aber vor allem Spaß haben. „Ich habe mich mit meinen Vorgängern unterhalten und die haben von ihrer Zeit als Prinz geschwärmt. Ich mache das Ganze nicht, um mich zu präsentieren. Ich möchte einfach eine geile Zeit haben“, sagt der selbstständige Unternehmer, der am 5. Januar offiziell gekürt werden soll.