Duisburg. Vom Duisburger Hafen bis zum Reich der aufgehenden Sonne rollt künftig ein Container-Zug mit nagelneuen Autos. Rund 10 000 Kilometer gehen die Wagen nach China auf die Reise. Vier Mal die Woche rollt der Zug gen Osten, zwei Autos pro Container. Auswirkungen des Besuchs von Staatspräsident Xi Jinping.
Mit der wertvollen Fracht von nagelneuen Premium-Limousinen macht sich jetzt erstmals ein Container-Zug vom Duisburger Logport auf die über 10.000 Kilometer lange Rückreise nach China. Am Montag wurde der Zug beladen.
Bei seinem Besuch im Duisburger Hafen Ende März zur Ankunft eines Zuges aus der Millionenmetropole Chongqing hatte der chinesische Staatspräsident Xi Jinping die Hoffnung geäußert, Exporte nach China auf dem Landweg zu verstärken. Seitdem ist das Interesse an den Bahnverbindungen zwischen dem Duisburger Hafen und China deutlich gewachsen: „Die Nachfrage ist spürbar gestiegen. Das ist eine tolle Entwicklung“, erwartet Duisport-Sprecher Julian Böcker eine nachhaltige Wirkung für die Automobilbranche und den Logistik-Standort Duisburg
Vier Züge in der Woche
Insbesondere die deutsche Automobilindustrie nutzt künftig verstärkt das Bahnangebot von Duisburg nach China. Am Montag begann erstmalig die Verladung von fertigen Automobilen deutscher Premiumhersteller. Die Fahrzeuge werden auf dem Duisburger Terminal DIT in Rheinhausen sicher in Container verstaut auf Züge geladen, die ab dieser Woche regelmäßig nach China verkehren. 82 Fahrzeuge werden sorgsam und vorsichtig in den 41 Containern eingeparkt.
Der Duisburger Hafen ist Start- und Zielort mehrerer transkontinentaler Zugverbindungen nach China. Bislang war die Auslastung der Züge aus dem Reich der Mitte nach Duisburg allerdings höher als in umgekehrter Richtung. Vor allem Elektronik-Artikel treten die lange Reise aus China zum Duisburger Binnenhafen an. Das Transport-Volumen in dem Container-Lindwurm auf dem Rückweg war dagegen eher spärlich. „Mit dem gestrigen Beginn der Verladung von Fertigfabrikaten deutscher Premiumhersteller auf dem Duisburger Terminal DIT wird somit ein wichtiger Beitrag zum Ausbau dieses Zugsystems geleistet“, unterstreicht Julian Böcker. Davon werde der gesamte Wirtschaftsstandort NRW profitieren.
Unterstützung für den Ausbau
Die wöchentliche Frequenz der Züge von Duisburg nach China wird damit auf insgesamt vier erhöht, so Duisport. Der Hafen-Sprecher: „Das ist schon eine Hausnummer.“
Im Vergleich zum Seeweg sind die Zugverbindungen mehr als doppelt so schnell und bieten damit einen Wettbewerbsvorteil für die verladende Wirtschaft. Beim Besuch des chinesischen Staatspräsidenten Ende März hatten der chinesische Handelsminister Gao Hucheng und der Vorstandsvorsitzende der Duisburger Hafen AG, Erich Staake, ihre Unterstützung für den Ausbau des Zugsystems deutlich gemacht.