Duisburg-Rheinhausen..
Die Lise-Meitner-Gesamtschule in Rheinhausen wird dauerhaft mit fünf statt vier Eingangsklassen laufen. Die Stufen fünf und sechs ziehen in die Realschule an der Ulmenstraße, die Oberstufe wird auf den Haupt-Campus an der Lessingstraße konzentriert.
Die Rheinhauser Lise-Meitner-Gesamtschule wird ab dem Schuljahr 2011/12 dauerhaft mit fünf statt vier Eingangsklassen laufen. Um das Mehr an Schülern auch unterbringen zu können, stehen gleich mehrere Umzüge ins Haus: Die Oberstufe, bislang in einem Trakt des Willy-Brandt-Berufskollegs an der Krefelder Straße untergebracht, wird zurück an den Haupt-Campus der Schule an der Lessingstraße ziehen. Die Jahrgangsstufen fünf bis sieben verlassen dagegen das Hauptgebäude. Ihr neues Domizil wird die Realschule an der Ulmenstraße.
Seit Jahren ein Erfolgsmodell
Die Gesamtschule ist in Rheinhausen seit Jahren ein Erfolgsmodell: Jeder zweite Grundschul-Abgänger soll nach dem Willen der Eltern an eine Gesamtschule wechseln. Dafür sind bei Weitem nicht genug Plätze vorhanden: Etwa 260 Schüler können Heinrich-Heine- und Lise-Meitner-Gesamtschule in insgesamt neun Klassen pro Jahrgangsstufe unterbringen - 100 bis 120 zu wenig. So viele Schüler müssen Jahr für Jahr auf Haupt- und Realschulen ausweichen. Schon für das laufende Schuljahr hatte die Stadt daher beschlossen, an der Meitner-Schule ausnahmsweise fünf statt vier Eingangsklassen zu bilden. So mussten im Sommer 2010 „nur“ 70 Schüler abgewiesen werden.
Nach dem Willen der Stadt soll die zehnte Gesamtschul-Klasse für Rheinhausen nun zur Dauer-Einrichtung werden - inklusive der neuen Räume an der Ulmenstraße. Die dort noch untergebrachte Realschule wird zugunsten einer Erweiterung der Realschule am Körnerplatz aufgegeben, weil die Anmeldezahlen für diese Schulform in die entgegengesetzte Richtung gehen.
Mensa an der Ulmenstraße fehlt
Dass nicht etwa die Ober-, sondern die Unterstufe in die ausgelagerte Dependance zieht, hat pädagogische und praktische Gründe. Laut Schulkonferenz der Meitner-Gesamtschule bringt die Auslagerung für die Kleinen eben keinen Nachteil, sondern einen „überschaubaren und kindgerecht gestalteten Einstieg in die weiterführende Schule“. Außerdem sei der Unterricht in der Unterstufe stärker auf den Klassenverband und die Klassenlehrer orientiert. Die müssten entsprechend seltener zwischen den Standorten pendeln als Lehrer der Mittel- und Oberstufe das jetzt noch müssen, weil diese räumlich getrennt sind. Die Oberstufe dagegen, mit ihrem Fachraum-Bedarf, sei im großen Hauptgebäude ohnehin besser aufgehoben.
An der Ulmenstraße sieht die Schulkonferenz noch das Problem einer fehlenden Mensa für die Mittagsverpflegung der Ganztagsschüler. Deren Bau allerdings, glaubt die Stadt, ließe sich im IMD-Wirtschaftsplan problemlos unterbringen.
Nächsten Dienstag werden die Rheinhauser Bezirksvertretung und der Schulausschuss des Stadtrates über das Vorhaben abstimmen. Die Zustimmung gilt als sicher. Für die CDU erklärte Peter Ibe, die Fraktion habe sich zwar noch nicht endgültig festgelegt, aber: „Wenn wir auf der einen Seite eine Schule mit Raumbedarf und auf der anderen ein tipptopp renoviertes, leerstehendes Schulgebäude haben, drängt sich diese Lösung ja quasi auf.“ Ähnlich sieht es Reiner Friedrich (SPD), der außerdem darauf hinweist, dass „wir ja Mitinitiator dieser Lösung waren“. Schon mit den Stimmen von SPD und CDU stünde in beiden Gremien eine deutliche Mehrheit.