Duisburg..

Bei einem Großteil aller Taxifahrten wird nur ein einziger Passagier befördert. Warum also nicht auf kleinere Fahrzeuge als E-Klasse und Passat setzen? Weil es sich nicht lohnt, sagt der Chef der Duisburger Taxi-Genossenschaft.

Große Limousinen und Kombis à la E-Klasse und Passat prägen das Bild der Duisburger Taxiflotte. Umweltfreundlich sieht auf den ersten Blick anders aus. Kleinwagen hätten einen wesentlich geringeren Spritverbrauch und CO2-Ausstoß – zumal laut einer Studie bei 70 Prozent aller Fahrten nur ein einziger Gast transportiert wird. Warum also nicht auch kleinere Taxis einsetzen?

In Schleswig-Holstein ist diese Idee mit der Firma Smatax bereits in die Praxis gegangen. Wie der Name schon vermuten lässt, schickt das Unternehmen ausschließlich Smarts ins Rennen um den Fahrgast.

Für den Geschäftsführer der Duisburger Taxi-Funkzentrale, Peter Gungler, sind Smarts jedoch keine Alternative. Nach 30 Jahren am Steuer eines Taxis wisse er, dass zwar die meisten Einsätze Einzelfahrten seien, doch oft brächten die Gäste große Koffer, Rollstühle oder Rollatoren mit. „Im Smart bekommt man das nicht verstaut. Keine Chance“, sagt Gungler. Damit gibt es für ihn keinen Grund, auf kleinere Fahrzeuge setzen. „Wir von der Funkzentrale könnten Smarts gar nicht vermitteln, weil wir dann immer nach Personenanzahl und Gepäckgröße nachfragen müssten.“ Zudem sei die Fahrt mit einem Smart-Taxi auch nicht günstiger für den Kunden, weil für alle die gleiche Tarifpflicht bestehe. „Man könnte sogar mit einen Rolls-Royce fahren und der Preis wäre der gleiche“, zählt Gungler auf.

Sondergenehmigung
notwendig

Zwar fahren insgesamt 230 Taxis für die Duisburger Taxi-Genossenschaft, doch viele Fahrer sind selbstständig und haben nur ein Fahrzeug. Für sie käme laut Gungler ein Smart nicht infrage, weil sich die Fahrer dann auf Einzelkunden beschränken müssten.

Laut einer rechtlichen Verordnung für Taxiunternehmer (BOKraft) sind Smarts als Taxis in Deutschland nicht erlaubt, weil ein Taxi mindestens zwei Türen auf der Beifahrerseite benötigt. In Schleswig-Holstein fußt Smartax auf einer Sondergenehmigung. Auch in Ibbenbüren hatte das Unternehmen bereits eine Ausnahmegenehmigung erhalten, die der Kreis Steinfurt kurz vor dem Start wieder zurückgezogen hat.