Duisburg. Der Untersuchungsausschuss zum BLB-Bauskandal in Duisburg hat Ex-Baudezernent Jürgen Dressler und Rechtsdezernent Wolfgang Rabe vorgeladen. Sie sollen zu den dubiosen Grundstücksgeschäften und zur Kostenexplosion beim Bau aussagen. Duisburgs Ex-OB Adolf Sauerland wird erst am 6. Juni aussagen.
Exakt vier Jahre nachdem die NRZ im Mai 2010 exklusiv berichtete über den langsam erkennbaren Skandal um die explodierenden Baukosten für das geplante neue NRW-Landesarchiv am Duisburger Innenhafen, stehen mit Ex-Baudezernent Jürgen Dressler und Rechtsdezernent Wolfgang Rabe jetzt erstmals zwei Duisburger aus der Stadtverwaltung vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss.
Der Landtag NRW hatte damals nach der dann einsetzenden breiten Berichterstattung aller Medien den U-Ausschuss eingerichtet, nachdem deutlich wurde, dass nicht nur das Duisburger Projekt Landesarchiv, sondern zudem eine Reihe weiterer Projekte des landeseigenen Bau- und Liegenschaftsbetriebes BLB Merkmale von Betrug, Korruption und Bestechlichkeit aufwiesen.
Adolf Sauerland soll nach Urlaub am 6. Juni aussagen
Hier kam es bereits zu Gerichtsverfahren und Urteilen. Im Mittelpunkt der aktuellen Befragung durch den U-Ausschuss stehen jetzt dubiose Grundstücksgeschäfte in Duisburg um einen Getreidespeicher und um eine exorbitant gestiegene Summe der Baukosten von einst 80 Mio. auf dann 200 Mio. Euro.
Der Duisburger Ex-OB Adolf Sauerland, der von dem Ausschuss ebenfalls für Montag vorgeladen war, hatte kurzfristig sein Erscheinen mit Hinweis auf eine seit langem geplante Urlaubsreise abgesagt. Sauerland wird dann am 6. Juni als Zeuge aussagen müssen.