Duisburg. Alltours hat seine Koffer gepackt und seinen Firmensitz im Duisburger Innenhafen geräumt. Neuer Firmensitz für die 500 Mitarbeiter ist das Düsseldorfer Drei-Scheiben-Haus. Für Duisburg ist das ein schwerer Schlag. Mit Alltours verliert die Stadt einen millionenschweren Gewerbesteuerzahler.

Das war’s: Der Reiseveranstalter Alltours hat am Wochenende die Koffer gepackt und seinen Firmensitz im Innenhafen gen Düsseldorf verlassen. In das repräsentative Backstein-Gebäude, das Alltours-Chef Willi Verhuven 2001 bauen ließ, zieht im nächsten Jahr nach umfänglichen Umbauarbeiten die Volksbank Rhein-Ruhr ein.

Noch wehen die Alltours-Fahnen vor dem Bürokomplex. Ansonsten ist das Gebäude weitgehend leergeräumt, aber noch nicht „besenrein“ für die Übergabe. Schon am Sonntag war das Gebäude verwaist, Speditions-Lkw und der große Tross der Möbelpacker waren abgezogen. Für einige Abteilungen am Donnerstag und für das Gros der Beschäftigten am Freitagnachmittag hatte der Auszug der 500 Mitarbeiter begonnen, die ab Montag im bekannten Düsseldorfer Drei-Scheiben-Haus Urlauber und Reiselustige betreuen. 3000 Umzugskartons und Plastikcontainer verschwanden in den Ladeflächen der Lkw.

 Generalstabsmäßig war der Umzug vorbereitet worden. Denn schon heute soll das Geschäft normal weitergehen. „Wir sind nur noch unter der Düsseldorfer Nummer erreichbar“, heißt auf der ­Alltours-Bandansage unter der Duisburger Nummer. Eine siebenstellige Summe kostete der Umzug. „Hier in Düsseldorf ist schon­ alles aufgebaut“, staunt ­Pressesprecherin Alexandra Hoffmann über die „logistische Meisterleistung“.

Alltours-Weggang überraschte Duisburg vollends - Ein Kommentar von Oliver Schmeer

Der Wegzug trifft Duisburg hart: Mit Alltours verlässt Deutschlands viertgrößter Reiseveranstalter mit Milliardenumsatz und millionenschweren Gewerbesteuerzahlungen die Stadt. Die Nachricht vom Alltours-Weggang hatte Duisburg im vergangenen Jahr vollends überraschend getroffen.

Alltours begründete den Wechsel nach Düsseldorf ins markante Dreischeiben-Haus mit hiesiger Platznot und dem auch für gesuchte Mitarbeiter zugkräftigerem Düsseldorf. Sieben Etagen bezieht Alltours dort als Hauptmieter. 9000 qm Bürofläche sind belegt, in Duisburg waren es im Innenhafen am Alltours-Gebäude und im „Looper“ 6000 qm. Zu wenig für das stetig wachsende Unternehmen.

Über den Verkaufspreis für den Alltours-Sitz an die Volksbank schweigt sich das Unternehmen aus. Für die Volksbank ist der Umzug in den Innenhafen aber kostengünstiger als der zunächst geplante Neubau an der Düsseldorfer Straße.