Viele Themen sind gar nicht neu. Die Bestellung von Schulmaterialien jedenfalls – Thema in der WAZ am Montag – beschäftigte Stadt und Kaufleute schon vor über hundert Jahren. Klaus Roskothen, Seniorchef des bekannten und traditionsreichen Spielwarenladens, hat der WAZ dazu aus dem Firmenarchiv einen Brief seines Großvaters Heinrich Roskothen an den „Herrn Stadtschulinspektor Götze“ gesendet, abgeschickt am 27. Mai 1911.

Roskothen handelte damals noch mit Sportartikeln und schrieb an den Amtsmann, dass „ich unsere Sport- und Spielabteilung bedeutend vergrößert habe. Ich bin jetzt besonders in der Lage, den Ansprüchen der Schulen, Anstalten, Heime und der Herren Lehrer in jeder Beziehung gerecht werden zu können und möchte die höfl. Bitte an Sie richten, veranlassen zu wollen, dass Ihr Bedarf der Schulen durch die Herren Lehrer nicht mehr von auswärts sondern hier am Platz gedeckt wird und meine Firma bei Einholen von Offerten Berücksichtigung findet.“

Offensichtlich ist schon damals zu viel Geld aus Duisburg und für Duisburger Bedürfnisse in andere Städte geflossen. Für Schulbücher gibt Duisburg gegenwärtig im Jahr zwei Millionen Euro aus, gesplittet in Ausschreibungslose von 50 000 bis 70 000 Euro. Die Aufträge gehen häufig an auswärtige Händler.