Huckingen..
Der Steinhof ist fast voll besetzt. Vielleicht 350 Menschen sind da. Trotzdem ist es gemütlich und familiär. Auf der Bühne sitzt Stefan Stoppok, Musiker, Poet, Geschichtenerzähler. Der Hamburger sorgt dafür, dass es sich anfühlt, als sei der Raum viel kleiner. Als sei ein guter Bekannter zu Besuch im eigenen Wohnzimmer und stelle nebenbei ein paar Songs vor.
Nur mit einer Gitarre und einer Rhythmusabteilung, die er mit seinen Füßen bedient, sowie seiner Stimme begeistert Stoppok die Zuhörer. Viele seiner Lieder sind ruhig und durch die schlichte Instrumentierung auf das Wesentliche reduziert. Sie bieten die Möglichkeit, genau hinzuhören: Seine Texte regen zum Nachdenken und Träumen an, erzählen Geschichten aus dem Alltag, sind lustig und auch politisch.
Die Gäste, die auf Stühlen sitzen und auch an einigen Tresen stehen, trinken Bier und essen Currywurst. Viele schließen bei ruhigen Nummern wie „…und retour” die Augen und lächeln. Bei anderen Liedern schmunzeln sie bei Wortspielereien und Pointen. Paare nehmen sich in den Arm, küssen sich, wenn Stoppok von Liebe und Leidenschaft singt. Bei schnelleren Stücken – auch die hat der Musiker im Repertoire – sieht es anders aus: „Was Dir noch fehlt” ist so ein Song. Stoppok haut mächtig in die Seiten und tritt ordentlich gegen die Trommel. Die Fans klatschen im Rhythmus und wippen auf den Stühlen. Wer steht, fackelt nicht lange, sondern bewegt sich. Ja, einige tanzen sogar. Und die meisten singen ausgelassen mit – auch wenn die Texte komplex sind und sich nicht immer nach klassischen Songstrukturen richten, bei der sich Strophe und Refrain abwechseln. Das Publikum ist zufrieden mit Stoppok, der immer wieder Anekdoten zu einzelnen Stücken erzählt, und auch der Mucker hat seinen Spaß. „Ich habe mir geschworen in 2014 sage ich nicht mehr so Sachen wie ,Ihr seid ein geiles Publikum’, aber heute bin ich geneigt es doch zu tun”, sagt er augenzwinkernd.