Duisburg. Regisseur Jürgen Flimm holt Kleists Ritterschauspiel auf die Filmleinwand. Gedreht wurde auch in der Gießhalle des Duisburger Landschaftsparks.
Die Story: Das 16-jährige Käthchen verliebt sich in den erfolgreichen Unternehmer vom Strahl. Er leitet einen Pharmakonzern im Ruhrgebiet, der Anti-Aging-Produkte herstellt. Käthchen ist die junge und schöne Tochter eines Auto-Mechanikers. Sie heftet sich an die Fersen des Unternehmers und wird zu seiner Stalkerin. Ihr Vater behauptet, Käthchen sei Opfer eines klinischen Test des Konzerns geworden - und das kurz vor der Markteinführung eines neuen Produkts.
Filmadaption von Kleists Märchendrama
Klassische Dramen vor der Kamera können mehr sein als abgefilmtes Theater. Jürgen Flimm, langjähriger Intendant des Hamburger Thalia Theaters und aktueller Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele, hat sich Heinrich von Kleists 1810 erstmals aufgeführtes Ritterschauspiel "Käthchen von Heilbronn" vorgenommen und daraus eine Mischung aus Wirtschaftskrimi und Liebesgeschichte gemacht. Für beides liefert die fast 200 Jahre alte Vorlage genug: Kämpfe,Scharmützel, eine hinterlistige Intrigantin, Mordanschläge, Feuersbrünste, die wahre große Liebe und zu magischem Realismus einladende Engel, die sich als Käthchens Bodyguards erweisen.
Kommissar-Rex-Darsteller im Landschaftspark
Teresa Weißbach spielt das Käthchen. Ihr Kinodebüt gab sie als Miriam Sommer in der Komödie "Sonnenallee". Tobias Moretti ist den Zuschauern als Herrchen Richie Moser aus der Kult-Serie "Kommissar Rex" bekannt. In "Käthchens Traum" spielt er den Geschäftsführer des Pharmakonzerns.
Der Drehort: In einer Einstellung lehnt Moretti an einer Wand einer der Gießhallen im Landschaftspark. Früher wurde dort das flüssige Roheisen aus den Hochöfen weiterverarbeitet.
Was Regisseur Jürgen Flimm zu Duisburg sagt
"Das Set Landschaftspark Duisburg war so ungewöhnlich, so anders - da träumt man doch von. So etwas sieht man vielleicht im Hafen von London oder in der Bronx von New York... Es hat immer einen morbiden Charakter, aber auch immer was Schönes, Geheimnisvolles."