Gut fünf Jahre nachdem die „Naumon“ das große Open-Air-Spektakel „Global Rheingold“ zur Eröffnung der „Akzente“ 2010 auf die Mercator-Insel gebracht hat, hat sie ihren Liegeplatz verlassen und wartet nun im Hafenbecken B auf ihre Überführung nach Köln. Die war bereits für April geplant. Jetzt hängt die Abfahrt vom Wasserstand ab. Wie Mario Adams, Leiter der Hafenbehörde, sagt, reicht die Fahrrinne des Rheins zur Zeit nicht für den Tiefgang der „Naumon“ aus. Das Küstenmotorschiff wurde 1965 in Norwegen gebaut. Spätestens im Oktober muss es in Köln sein, wo die katalanische Theatergruppe „La Fura dels Baus“ eine Produktion mit der Kölner Oper heraus bringt.
In den letzten Wochen ist das betagte Schiff in der Neuen Ruhrorter Schiffswerft überholt und wieder schwimmfähig gemacht worden, wird aber dennoch aus eigener Kraft Duisburg wohl nicht verlassen können, so Adams. Dazu müssten die Eigentümer ein Schiffs-Attest für den Rhein haben, was eine aufwendige und teure Prüfung notwendig machen würde. Einfacher wäre es, eine Zulassung für eine einmalige Überführung nach Köln zu beantragen. Dann wird die „Naumon“ von zwei Schiffen transportiert: Das eine schiebt, das andere liegt längsseits. Das sei auch aus Sicherheitsgründen notwendig, weil die „Naumon“ recht hoch ist, so Adams. Schon seit Mai 2009 liegt das Schiff im Hafen. Ihr Eigentümer, der Regisseur Carlus Padrissa, war stets zuversichtlich, sie nach der Akzente-Eröffnung im Kulturhauptstadtjahr 2010 bei einem weiteren Theaterprojekt einsetzen zu können. Während der Liegezeit war regelmäßig ein Sicherheitsdienst im Einsatz, einmal im Monat wurde der Motor angeworfen.