Duisburg. Duisburg gehört zu den Pilotstädten für den Test mit den Bodycams. An das Duisburger Präsidium werden 40 der insgesamt 180 Kameras ausgegeben.
Duisburgs Polizisten gehören zu den Testbeamten, die wahrscheinlich im Herbst mit so genannten Bodycams ausgerüstet werden, die, auf der Schulter angebracht, Einsätze live mitfilmen. Duisburg zählt neben Düsseldorf, Köln, Wuppertal und dem Kreis Siegen-Wittgenstein zu den fünf Pilotstädten. An das Duisburger Präsidium werden 40 der landesweit insgesamt 180 Kameras ausgegeben. Sie müssen allerdings noch „bestellt“ werden und auch juristische Fragen sind noch zu klären.
„Wir wollen im Alltag herausfinden, ob Bodycams wirklich die Übergriffe auf Beamte reduzieren können“, erklärte NRW-Innenminister Ralf Jäger. Am Morgen war das Duisburger Polizeipräsidium darüber informiert worden, dass Duisburg Pilotstadt ist. So kann sich der Duisburger Innenminister auch gleich vor Ort über die Erfahrungen mit der Kamera informieren. Hoffnung ist, dass die Mini-Kameras abschrecken, Polizeibeamte zu attackieren. Allein für 2015 zählte Duisburgs Polizei 220 Fälle von Gewalt gegen ihre Einsatzkräfte.
Polizeigewerkschaft begrüßt Einsatz der Bodycams
Die Bodycams sollen im normalen Wach- und Streifendienst getragen werden, also auch bei Einsätzen wegen Ruhestörung oder häuslicher Gewalt, die immer öfter eskalieren. Auch bei brenzligen Einsätzen in Duisburger Brennpunkten oder bei Massentumulten wie Streits unter Großfamilien könnte die Schulterkamera hilfreich sein. Laut Polizeisprecher Ramon van der Maat wird noch abgewogen, ob 40 ausgewählte Beamte mit der Kamera ausgerüstet werden oder sie etwa auf den großen Wachen im Präsidium, in Meiderich und Hamborn zur Ausrüstung gehören und bei Einsätzen angelegt werden. Die Streifenwagen sind schon seit Jahren mit Kameras am Spiegel ausgestattet, die bei Bedarf eingeschaltet werden. Bekanntlich gehört Duisburg auch zu den Pilotstädten zur Videoüberwachung; am Marxloher Pollmann-Eck soll sie wohl zum Herbst installiert werden.
Bülent Kalman, Kreissprecher der Deutschen Polizeigewerkschaft, begrüßt den Einsatz der Bodycams, die auch Tonaufzeichnungen erstellen können, um Beleidigungen und Bedrohungen zu sichern. Sie dürften aber nicht zur Kontrolle der Beamten genutzt werden, so Kamann. Die Beamten selbst sollten daher die Bodycams aktivieren können.