Duisburg. Eine Ära neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Die letzten Telefonzellen verschwinden Schritt für Schritt aus dem Duisburger Stadtbild. Der Kunde bestimmt das Angebot, meint die Telekom. Dadurch, dass rund 90 Prozent der Bürger ein Handy besitzen werden die Telefonzellen unwirtschaftlich.
Nach und nach verschwinden die letzten Telefonzellen aus dem Stadtbild. Leser Horst Hergeth aus Huckingen weist jetzt darauf hin. Er gibt zwei Beispiele an: vor der Apotheke an der Düsseldorfer Landstraße in Huckingen und vor dem Getränkemarkt-Parkplatz an der Mündelheimer Straße in Hüttenheim.
In Hüttenheim steht nur noch das Gehäuse. Seitenscheiben sind eingeschlagen, der Apparat ist längst ausgebaut. Warum das so sei, fragt der Leser.
Auslastung geprüft
„Wir prüfen regelmäßig die Auslastung“, sagt Telekom-Sprecherin Katja Werz. „Der Kunde bestimmt das Angebot.“ Und da im Bundesgebiet mittlerweile nur jeder Zehnte noch kein Mobiltelefon hat, ist die Nachfrage nach Telefonzellen rückläufig.
Standorte, die aufgegeben werden sollen, so Werz, würden mit der Stadt besprochen. Kämen von dort Bedenken, dann werde die Nachfrage noch eine Weile beobachtet. „Gegebenenfalls stellen wir dann als Ersatz eine Telefonsäule auf. Die ist vom Unterhalt her günstiger“, fährt die Sprecherin fort.
Lohnende Standorte
Es gibt nach Angaben von Katja Werz durchaus noch Standorte, an denen sich der Betrieb einer Telefonzelle lohne. Das sei häufig dort der Fall, wo sich viele Touristen aufhalten würden, also an großen Bahnhöfen, an Flughäfen oder in großen Einkaufszentren.
Von Huckingen und Hüttenheim kann man das nicht sagen, obwohl die Mündelheimer Straße in Hüttenheim das noch vor Buchholz am meisten nachgefragte Einkaufszentrum im Süden der Stadt ist. Aber selbst über zwei Drittel der Senioren, der Menschen ab 65 Jahren, verfügen heute über ein Handy. Bei den Personen zwischen 14 und 49 Jahren sind es 97 Prozent, sodass auch in Notfällen praktischer immer jemand mit Handy in der Nähe ist.