Duisburg. Die Duisburger SPD-Landtagsabgeordnete Sarah Philipp hat jetzt eine Whatsapp-Gruppe eingerichtet, um über ihre Arbeit zu informieren.
Ein Klick aufs Smartphone reicht aus, um ein Foto von Sarah Philipp in Feuerwehrkluft, beim Besuch der Duisburger Rettungswache zu erhalten oder schnell und direkt die wichtigsten Informationen aus dem Landtag zu empfangen.
Die SPD-Landtagsabgeordnete nutzt nicht nur Facebook und Twitter, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen, sondern auch den Nachrichtendienst „Whatsapp“ – diese App benutzen weltweit mehr als 700 Millionen Menschen, täglich werden mehr als 30 Milliarden Nachrichten verschickt. „Wir haben einfach gemerkt, dass die Menschen kaum eine Vorstellung von dem haben, was wir hier eigentlich täglich an Arbeit verrichten“, erklärt Sarah Philipp. Ziel sei es neue Gesetze, die im Landtag verabschiedet werden oder Informationen, die sich im täglichen Leben eines Politikers abspielen, schneller zu vermitteln.
„Das Feedback ist klasse. Ich habe mehr Abonnenten in meiner Whatsapp-Gruppe als Leute, die sich per E-Mail meinen Newsletter zukommen lassen“, sagt Philipp, die erste Landtagsabgeordnete mit einer Whatsapp-Gruppe. Zwar sei es für sie und ihr Team mit mehr Aufwand verbunden, eine weitere Plattform zu pflegen, „aber es lohnt sich, wenn man auf einmal auch jüngere Leute direkt erreicht“.
Facebook, E-Mail oder Briefe
Die Idee findet ihre Parteikollegin Bärbel Bas lohnenswert. Die Bundestagsabgeordnete plant bereits eine eigene Gruppe über den Online-Nachrichtendienst. Bisher ist sie bei sozialen Medien wie Facebook und Twitter regelmäßig aktiv und erreicht dort über 5000 Benutzer.
„Bei so vielen Gesprächen, Nachrichten und Diskussionen im Internet ist es schwer auf alles zu reagieren“, sagt Bärbel Bas. „Ich versuche allerdings die meisten zu lesen. Schneller kriegt man kein Feedback und Meinungen zu aktuellen Themen.“ In der anonymen Welt des Internets tauchen aber auch unsachliche, gar beleidigende Beiträge auf – besonders in der Flüchtlingsdebatte. „Diese Leute blockiere ich sofort“, erklärt Bärbel Bas.
Petra Vogt, CDU, meint, dass ein gutes Mittelmaß gefunden werden muss. „Ich finde, man muss nicht alles teilen. Bei Twitter würden mir nie 140 Zeichen reichen, um etwas zu erklären.“ Bei ihr melden sich die Bürger meist über E-Mail, weniger über ihren Facebook-Account. „Es gibt noch Leute, die mir Briefe schreiben“, sagt die CDU-Landtagsabgeordnete und ergänzt: „An Infoständen oder Veranstaltungen kommt man direkt in Kontakt. Zwar sind es dort nicht so viele, die man erreicht, jedoch tritt man intensiver in Kontakt.“
So sieht es auch Mahmut Özdemir, der für die SPD im Bundestag tätig ist. Er wolle nicht nur über soziale Medien kommunizieren und vielmehr der ganzen Hektik entgegenwirken. „In dieser schnellen Zeit sollten wir auch mal etwas entschleunigend wirken.“