Duisburg. Der Duisburger Campus der Universität Duisburg-Essen bekommt zwei neue Hörsaalzentren. Damit reagiert die Hochschule auf den doppelten Abiturjahrgang im kommenden Jahr. Insgesamt bieten die Gebäude Platz für rund 1000 Studierende.

Schluss mit großen Worten, nun endlich lassen die Verantwortlichen Taten sprechen: NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, Oberbürgermeister Sören Link und Universitätsrektor Prof. Dr. Ulrich Radtke legten gestern den Grundstein für das erste der beiden neuen Hörsaalzentren der Universität Duisburg-Essen. Der Neubau im Herzen des Duisburger Campus ist eine von zahlreichen Maßnahmen, mit denen die Hochschule auf den doppelten Abiturjahrgang im kommenden Jahr reagiert. Das Gebäude soll pünktlich zum Wintersemester 2013/14 fertig sein.

„Trotz der wachsenden Studierendenzahl wollen wir die Qualität der Lehre natürlich hochhalten. Das geht aber nur in angemessenen Räumlichkeiten“, erklärte Radtke. Nachdem in den letzten Jahren die Forschungsinfrastruktur in Duisburg erfolgreich ausgebaut wurde, müsse nun das „akademische Ambiente“ angepasst werden. „Zwar ergänzen inzwischen zahlreiche alternative Lehrmethoden - wie E-Learning oder das Lernen in Kleingruppen - das Hochschulgeschehen, die wissenschaftliche Sozialisation erfolgt aber auch weiterhin primär über Vorlesungen“, so Radtke.

Platz für über 1000 Studierende

Der bereits begonnene Neubau bietet zwei unterschiedlich große Hörsäle für jeweils 850 bzw. 200 Studierende. Der gesamte Gebäudekomplex wird barrierefrei gebaut und verfügt außerdem über eine Induktionsanlage für Hörgeräteträger. Garten- und landschaftsbaulich neu gestaltet wird auch der gemeinsame Vorplatz von Bibliothek, Audimax und neuem Hörsaalzentrum. Es werden Bäume gepflanzt sowie Sitzgelegenheiten und Beleuchtung angebracht. Mit seiner Fassadenstruktur aus Massivholzstäben soll sich der Neubau in die grüne Landschaft des Campus schmiegen und dabei die erlaubte Geschosshöhe deutlich unterschreiten. Insgesamt betragen die Kosten für das Bauprojekt rund 10,3 Millionen Euro.

„Das Geld wird hier sehr weise angelegt. Investition in Bildung bringt langfristig schließlich die größte Rendite“, betonte OB Link. „Die Flächen- und Raumsituation in der Lehre wird deutlich verbessert - damit steigt auch die Attraktivität eines Studiums in Duisburg.“ Das Bauvorhaben sei somit ein starkes Signal für den Bildungsstandort zentrales und westliches Ruhrgebiet. Allen Beteiligten wünschte er abschließend eine unfallfreie Bauphase, die sowohl zeitlich als auch finanziell die Prognosen nicht überschreite.

Eröffnung im Sommersemester 2014

Auf der Baustelle im Essener Uni-Viertel wird am kommenden Montag der Spatenstich für das zweite der beiden neue Hörsaalzentren vollzogen. Der dortige Neubau fasst sogar rund 200 Studierende mehr und kostet rund 12 Millionen Euro. Die Eröffnung ist für das Sommersemester 2014 geplant.

Das sagen die Studenten

Eva Rickel (Politikwissenschaft):“ Ich bezweifele, dass die neuen Hörsäle termingerecht fertig sind. Die Bauarbeiten hätten schon viel früher beginnen müssen. Aber egal ob mit oder ohne Erweiterungsbau: Für nächstes Jahr sehe ich schwarz. Die Seminarräume, Bibliotheken, Mensen und Busse sind ja jetzt schon völlig überfüllt.“

Lara Samuel (Politikwissenschaft): „Ich habe aus Angst vor dem doppelten Abiturjahrgang schon jetzt mein Studium aufgenommen und auf ein Freiwilliges Soziales Jahr verzichtet. Die zukünftigen Erstsemester tun mir leid. Auch wenn sich die Uni sichtlich bemüht: Die Kapazitäten sind irgendwann einfach ausgeschöpft.“

Sören Kress (Mathematik/Sport): „Das neue Hörsaalzentrum ist längst überfällig. In Essen finden die Vorlesungen aus Platzmangel sogar schon im Kino statt - und trotzdem sitzen wir oft auf der Treppe. Viele kommen gar nicht mehr, sondern schauen den Vortrag im Internet. Der Neubau ist der erste Schritt in die richtige Richtung.“