Duisburg. Überschwemmungen, die es zurzeit in weiten Teilen Deutschlands gibt, sind in Duisburg nicht mehr denkbar. Rheindeiche und das Glück, dass es am Rhein nur selten Hochwasser gibt, verhindern großflächige Überschwemmungen. Dabei gehörte bis zu den 1920er Jahren Hochwasser zum “normalen Leben“.

Überschwemmungen wie derzeit in weiten Teilen Süd-, Ost- und Norddeutschlands gibt es in Duisburg seit Jahrzehnten nicht mehr. Grund sind zum Teil überproportionierte Rheindeiche und eine gehörige Portion Glück. Das Glück nämlich, dass „es bei uns am Rhein nur sehr selten mehrwöchige Hochwasser gibt“, sagt Deichgräf Waldemar Kesicki. Das hat zur Folge, dass die Deiche nicht so aufweichen wie derzeit in den Katastrophengebieten. Denn: „Der Pegel steigt meist schnell, aber nach der Scheitelwelle sinkt er auch wieder rasch“, sagt der Experte.

Dabei gehörten großflächige Überschwemmungen in der Vorzeit bis zu den 1920er Jahren durchaus zum „normalen Leben“ in der Anfang des 20. Jahrhunderts stark wachsenden Industriestadt.

Mit dem Boot fortbewegt

Die Wiesenstraße in Marxloh: Die Häuser scheinen im See zu stehen. Unter Wasser steht der Schwelgernbruch, der gut einen Kilometer vom Rhein entfernt ist.
Die Wiesenstraße in Marxloh: Die Häuser scheinen im See zu stehen. Unter Wasser steht der Schwelgernbruch, der gut einen Kilometer vom Rhein entfernt ist. © Unbekannt | Unbekannt

„1926“, weiß der Hamborner Architekt Klaus Klein zu berichten, „stand das Wasser in Marxloh so hoch, dass man sich auf der Pollmannkreuzung mit Booten fortbewegte.“ In dem Jahr gab es die bisher schlimmsten Überflutungen, an die man sich hierzulande erinnern kann, weiß auch der Deichgräf.

Am Pegel Ruhrort wurden 13 Meter gemessen. Die Behörden zogen sofort Konsequenzen und beschleunigten das bereits etliche Jahre zuvor begonnene Deichbauprojekt. Was immer an Schüttgut zu haben war, wurde eingesetzt. Kies, Sand, später nahm man Kriegstrümmer und Abraummaterial aus dem Bergbau. Aus heutiger Sicht keine gute Wahl, da die so gebauten Deiche jetzt nur schwer auf den aktuellen Drei-Schichten-Stand gebracht werden können.

Deichverteidigungsweg

Die Kleingartenanlage an der Vereinsstraße, die etwa 100 Meter neben der Weseler Straße verläuft, war damals auch untergegangen.
Die Kleingartenanlage an der Vereinsstraße, die etwa 100 Meter neben der Weseler Straße verläuft, war damals auch untergegangen. © Unbekannt | Unbekannt

Schichten aus unterschiedlichem Material sorgen für mehr Dichtigkeit und Standsicherheit. Zudem haben moderne Wälle einen so genannten Deichverteidigungsweg auf der dem Wasser abgewandten Seite, über den schwere Fahrzeuge Sandsäcke und anderes Material anliefern können – wie zum Beispiel in Walsum.

Dort sind die Duisburger Deiche, die eine Gesamtlänge von 77 Kilometern haben, am höchsten und breitesten. „Wir haben sie auf der Basis des Höchststandes von 1926 gebaut und zudem Bergsenkungen einkalkuliert, die nicht so stark waren, wie erwartet“, so Kesicki. Die bis in die 1970er Jahre errichteten Bauwerke (elf Meter) nördlich der Ruhrmündung waren vor 40 Jahren die höchsten in Deutschland. Südlich indes staue sich das Wasser nie so stark, dort reichten vier Meter-Wälle, so der Experte.

Marientor schützt die Innenstadt

Ein moderner Deich mit hintergelagertem Wehrweg, über den im Ernstfall schwere Fahrzeuge anrollen können, befindet sich in Walsum.
Ein moderner Deich mit hintergelagertem Wehrweg, über den im Ernstfall schwere Fahrzeuge anrollen können, befindet sich in Walsum. © Unbekannt | Unbekannt

Damit Duisburg auch in Zukunft sicher ist, werden die Deiche ständig kontrolliert, saniert und teilweise auch erneuert. Erst Dienstag war der Deichgräf wieder auf Tour – angeordnet von der Bezirksregierung.

Auch das Marientor, 1842 in Betrieb genommen, gehört zu den Schutzanlagen. Das erste Tor hielt 40 Jahre, das zweite 44 und das jetzige ist schon 84 Jahre in Betrieb. Es wird bei einem Pegel von 8,50 Metern geschlossen.

Hochwasserhilfe von THW

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THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck.
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck. © Jakob Studnar | Unbekannt
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck.
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck. © Jakob Studnar | WP
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck.
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck. © Jakob Studnar | Unbekannt
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck.
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck. © Jakob Studnar | WP
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck.
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck. © Jakob Studnar | Unbekannt
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck.
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck. © Jakob Studnar | WP
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck.
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck. © Jakob Studnar | Unbekannt
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck.
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck. © Jakob Studnar | WP
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck.
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck. © Jakob Studnar | Unbekannt
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck.
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck. © Jakob Studnar | WP
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck.
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck. © Jakob Studnar | Unbekannt
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck.
THW-Einheiten aus Wetter und Herdecke helfen beim Hochwassereinsatz an der Elbe in Schönebeck. © Jakob Studnar | WP
Auch die DLRG aus Wetter und Herdecke schickte Personal und Boote
Auch die DLRG aus Wetter und Herdecke schickte Personal und Boote © privat | WP
Die EN-Feuewehr packt ebenfalls mit an.
Die EN-Feuewehr packt ebenfalls mit an. © Feuerwehr | WP
Die EN-Feuewehr packt ebenfalls mit an.
Die EN-Feuewehr packt ebenfalls mit an. © Feuerwehr | WP
Die EN-Feuewehr packt ebenfalls mit an.
Die EN-Feuewehr packt ebenfalls mit an. © Feuerwehr | WP
Herdecker Feuerwehrleute bereiteten Sandsäcke vor.
Herdecker Feuerwehrleute bereiteten Sandsäcke vor. © Feuerwehr | WP
Herdecker Feuerwehrleute bereiteten Sandsäcke vor.
Herdecker Feuerwehrleute bereiteten Sandsäcke vor. © Feuerwehr | WP
Herdecker Feuerwehrleute bereiteten Sandsäcke vor.
Herdecker Feuerwehrleute bereiteten Sandsäcke vor. © Feuerwehr | WP
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