Der Bund rät vom Einsatz von Insektiziden ab
Spaziergänger gibt’s, die gerne die Landschaft beachten, während andere ohne jegliches Interesse an der Natur durch die Gegend laufen. Doch wer einen Baum wie den an der Straßenkreuzung Finkenacker/ Nordhäuser Strasse sieht, bleiben wohl stehen, egal ob aus Faszination oder vor Ekel.
An besagtem „Horror- Baum”, so nennen ihn die Ungelsheimer, hängen tausende von Raupen zu kleinen Bällchen oder an langen dünnen Fäden zusammen und sind so vernetzt das der ganze Baum aussieht als hätten Spinnen ihre Netze dicht darüber gesponnen. „Bei diesen Raupen handelt es sich um Traubenkirschen- Gespinstmotten”, erklärt Förster Axel Freude. Immer wieder treten die Insekten in Massen auf. Sie seien für Menschen ungefährlich, beruhigt der Bund Duisburg, der aber davon abrät, die Tiere mit Insektengift zu bekämpfen: „Denn sonst tötet man mit dem Insektizid gleichzeitig die Fraßfeinde der Raupen.” Doch falls man die Raupen auf ihrem besetztem Baum sitzen lässt, fressen sie zunächst Knospen und frische Blätter, später werden sie dann anspruchsloser und vertilgen das übrige Grün. Somit empfiehlt es sich, anstatt die Raupen zu töten, sie so früh wie möglich von den Bäumen abzusammeln.
In Deutschland treten fünf schwer zu unterscheidende Arten der kleinen Tierchen auf, so der Bund. Dass ein harter Winter den „harmlosen Spinnern” das Leben erschwere, stehe in der Literatur, so Axel Freude. Aber der Ungelsheimer „Horror-Baum” widerspreche wohl diese Vermutung.