Rheinhausen.. Geschäftsführer Jörg Pohl will „einiges verändern“, Anästhesie-Chefarzt Karlheinz Lüdtke tritt in große Fußspuren.
Das Johanniter-Krankenhaus hat einen neuen Geschäftsführer: Seit dem 1. Februar leitet der 45-jährige, im Rheinland aufgewachsene Ostwestfale Jens Pohl sowohl das Krankenhaus als auch das angegliederte Altenheim. Pohl war aus persönlichen Gründen aus Bielefeld, wo er Finanzen, Controlling und Verträge in einem anderen evangelischen Krankenhaus verantwortet hatte, an den Rhein zurückgekehrt.
„Wenig rosige Rahmenbedingungen“
Zu seiner Einführung betonte Kurator Ludwig Paull - seit dem Jahreswechsel und damit ebenfalls relativ frisch im Amt -, dass Pohls Amtsantritt in eine Zeit fällt, „die für Krankenhäuser wenig rosige Rahmenbedingungen bieten.“ Jörg Blattmann, Geschäftsführer des Trägers Johanniter GmbH, ergänzte, dass gerade das Haus in Rheinhausen nach Fusion und Defusion mit dem Hochfelder Bethesda-Krankenhaus „neue Visionen“ benötige: „Die Frage: ,Wo wollen wir hin?’ muss unter Ihrer Federführung dringend beantwortet werden.
Pohl nahm den Ball auf und erklärte, es müsse sich in der Tat einiges verändern. Andererseits müsse die große Stärke des Hauses - „Wenn jemand in Rheinhausen und Umgebung krank ist, gibt es eigentlich nur eine Adresse: den Kreuzacker“ - gehalten und ausgebaut werden.
In einer Zeit, in der „es politisch gewollt ist, dass Krankenhausbetten abgebaut werden“, so Pohl, hätten es gerade mittelgroße Häuser wie das Johanniter schwer. Sein Rezept dagegen: „Wir müssen die Zusammenarbeit mit dem ambulanten Sektor ausbauen und da durchaus mehr in die Breite gehen.“ Gleichzeitig müsse man sich im stationären Bereich weiter spezialisieren. Das Johanniter-Krankenhaus genießt in diversen Disziplinen, etwa der Onkologie und der Kardiologie, überregional einen guten Ruf. Andere Disziplinen, etwa die Gynäkologie, wurden in den letzten Jahren ersatzlos eingestampft.
Seit dem Jahreswechsel ebenfalls neu im Team ist Dr. med. Karlheinz Lüdtke (50) als Chefarzt der Anästhesie und der Intensivstation. Er tritt nach 31 Jahren die Nachfolge des kürzlich pensionierten Rheinhauser Urgesteins Kwie Lian Tio an. Apropos Rheinhausen: Da ist Lüdke geboren, aufgewachsen und machte 1984 seine erste Famulatur [ein für Ärzte und Apotheker vorgeschriebenes Praktikum - d.Red.]. Spätere berufliche Stationen waren das evangelische Klinikum Niederrhein und seit 2008 das Meidericher Herzzentrum, wo er Chefarztvertreter der Anästhesie war.
Als Experte für Notfall- und Intensivmedizin ist Lüdtke auch für die interdisziplinäre Intensivstation sowie die Organisation des am Hause stationierten Notarzteinsatzwagens zuständig. Umziehen musste er für den neuen Job nicht: Er lebt mit seiner Familie nach wie vor in seiner Geburtsstadt - auch wenn die mittlerweile keine selbstständige Stadt mehr ist...