Duisburg-Bruckhausen.. Rosenbüsche, Obstbäume, Brunnen, Vogelvolieren, grün, grün, grün: Bruckhausen. Ja: Bruckhausen!

Rosenbüsche, Obstbäume, Brunnen, Vogelvolieren, grün, grün, grün: Bruckhausen. Im Rahmen des Projekts Grüngürtel Duisburg-Nord veranstaltete die EG DU jetzt eine einmalige Entdeckungstour durch verschiedene Gärten Bruckhausens.

Ein außergewöhnliches Erlebnis, denn alleine zehn der insgesamt zwölf besichtigen Grünanlagen waren private Gärten. Die fast 30 Besichtigungsteilnehmer waren begeistert, was für kleine Paradiese sich hinter den Fassaden der Häuser verbergen.

„Ich lebe mit meiner Familie seit 1996 in diesem Haus“, erzählt Turgut Kantaroglu, dessen Garten Teil der Tour war. „Der Garten ist seit zwei Jahren erst so, wie er jetzt aussieht. Wir mussten damals erst mal den ganzen Beton aus dem Boden holen, Rasen legen und rundum alles neu gestalten.“ Heute wachsen Apfelbäume, ein Aprikosenbaum und Sauerkirschen; die zwei gelben Kanarienvögel, die draußen in einem Käfig sitzen, zwitschern, der kleine Teich plätschert. Eine kleine idyllische Insel im Hinterhof.

„Das Projekt Lieblingshausen läuft bereits im dritten Jahr“, erzählt Evelyn Sucato von der EG-DU. „Unsere grünen Projekte sollen eine Vorbereitung auf den Park sein, der Ende 2015 fertiggestellt werden soll. Außerdem sollen die Bruckhausener durch solche Beteiligungsaktionen mit entscheiden, wie der Park aussehen soll.“

Im Garten von Mehmet Kara erwartet die Tourteilnehmer nicht nur eine Rosenpracht, sondern auch türkischer Tee und feines, selbst gemachtes Gebäck. „Ich helfe meiner Frau auch“, versichert Kara, der den naschenden Besuchern erklärt, wie man türkisches Gebäck zubereitet.

Bei dem Garten von Thea Abrath verschlug es dem Besichtigungstrupp dann vollkommen die Sprache. Durch den urigen Flur eines Altbaus ging es durch eine, mit kleinen Fenstern verzierte Holztüre in den Garten, der paradiesischer nicht sein könnte: verwinkelte Weg, kleine Springbrunnen, alte Vogelkäfige, Kräuter, Rosenbüsche, bunte Blumen und viel kleine Details. „Hier ist es wie in einem verwunschenen Märchengarten. Ein kleines Paradies“, ist Tourteilnehmerin Elke Kraft hin und weg.

„Das hätte ich hinter den Fassaden nicht erwartet“, ist auch Serdar Bozkurt aus Homberg überwältigt. „Es ist toll, dass es solche Veranstaltungen gibt. Wie sonst soll man sich ein Bild machen. Was man hier sieht und erlebt, ändert sofort die meist vorurteilhafte Meinung, die man von dem Stadtteil hat.“ Vor einer größeren Voliere blieben einige Besucher stehen und erblickten eine Taube. „Das Täubchen habe ich gefunden“, erzählt Thea Abrath. „Der Arzt sagte, es lebe nicht mehr länger als sechs Wochen. Jetzt habe ich es schon dreizehn Jahre.“

Durch viele andere traumhafte Gärten, aber auch durch den Kleingartenverein und die Zwischennutzungsfläche des Grüngürtel-Projekts führte die Tour noch weiter. Die Teilnehmer waren überrascht, begeistert und genossen diese außergewöhnliche Führung, die nicht nur einen Einblick in die Gärten, sondern auch in das Leben der Bruckhausener zuließ.