Duisburg. Der bunte Vogel ist ein beliebtes Wahrzeichen Duisburgs, im Moment allerdings schwer reparaturbedürftig und deshalb eingetütet.

Für einen Lebensretter ist er ein ziemliche empfindlicher Vogel. Seine positive Energie, mit der er vom anfangs spöttisch genannten „Pleitegeier“ zu einem beliebten Wahrzeichen Duisburgs aufstieg, versprüht er leider nur mit Unterbrechungen. Wohl noch drei Wochen bleibt der knallbunte Bursche, an den sich eine Frau klammert, auf der Königstraße hinter Gerüst und Planen verborgen.

Wasserdüsen werden erneuert

Wie die Stadt gestern bestätigte, dauern die Anfang April begonnen Arbeiten am „Lifesaver“-Brunnen von Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely, die in dieser Woche abgeschlossen werden sollten, länger als geplant. Im Laufe der Arbeiten hat sich heraus gestellt, dass es mehr zu tun gibt als zunächst absehbar, weitere Schäden wurden festgestellt. Was die Mitarbeiter der Restaurierungswerkstatt „Die Schmiede“ bereits wussten, als sie am 1. April mit der Renovierung begonnen haben, war, dass Verkrustungen und Ablagerungen entfernt werden mussten, es Risse zu beseitigen galt und Vandalismus-Schäden zu retuschieren waren. Abschließend sollten der Schutzüberzug ausgebessert und die Oberfläche neu versiegelt werden. Kostenpunkt: 18 700 Euro.

Jetzt hat sich heraus gestellt, dass unter anderem ein Großteil der Wasseraustrittsdüsen neu eingesetzt werden muss; die machen die Skulptur schließlich erst zum Brunnen. Das verteuert die Arbeiten, weil das Gerüst länger stehen bleiben und das neue Material eingesetzt werden muss. „Außerdem sind die durchgeführten Arbeiten und die ersetzten Teile zu dokumentieren“, so Stadtsprecher Sebastian Hiedels.

Künftig jährliche Wartung geplant

Wohl auch deshalb, weil die Kulturbetriebe, die für die Kunst im öffentlichen Raum zuständig sind, ein neues Konzept für den Erhalt des 1993 aufgestellten „Live Savers“ haben. Bislang wurden erst dann Arbeiten durchgeführt, wenn Schäden aufgetreten sind, jetzt ist vorgesehen, den Brunnen jährlich zu sichern und warten.

Zu einem rettenden Eingriff war der „Lifesaver“ bereits 2009 in „Die Schmiede“ im Landschaftspark Nord eingeliefert worden. Dabei wurde unter anderem die Innenkonstruktion so bearbeitet, dass das gesamte Gewicht nun auf ihr liegt und die Hülle entlastet. Das hatte zuvor ein Statiker berechnet, schließlich sollte der Vogel nicht irgendwann abheben. Auch die farbliche Auffrischung war nicht einfach. Um die von der Künstlerin verwendeten Töne zu treffen, hatten sich die Restauratoren mit der Niki de Saint Phalle Foundation in Kalifornien in Verbindung gesetzt. Im März 2010 kehrte die Brunnenskulptur nach acht Monaten auf die Königstraße zurück.

Lesen Sie auch

.
Von Britta Prasse, Marc Wolko, Annette Kalscheur