Duisburg.

Kinder und Jugendliche haben ihren Spaß im angenehm warmen Wasser, die Schwimmhalle in Neuenkamp ist behaglich geheizt, und für den ganzen Komfort ist ein grauer Kasten verantwortlich, der seit einige Wochen im Keller des Hallenbads steht: ein Blockheizkraftwerk.

Ideal immer dort, wo permanent Wärme gebraucht wird, sagt Frank Jost von der Stadtwerke-Tochter Thermo-Plus. Ein Hotel im Duisburger Süden nutze diese Technik bereits und auch ein Industriebetrieb unweit des Hallenbades, der seine Produkte, in dem Fall Schmiermittel, flüssig halten muss.

Herzstück des Kraftwerks ist ein gasgetriebener Motor. Er liefert die Abwärme zu Heizzwecken und treibt einen Generator an, der Strom liefert. 80 Prozent der elektrischen Energie werden im Hallenbad verbraucht, der Rest fließt ins Netz. Auf 600 Euro pro Jahr beziffert Jost die Einsparungen im Bad, das von Duisburg-Sport langfristig an den Schwimmverein DJK Poseidon vermietet ist. Thermoplus stellt und betreibt das Kleinkraftwerk, der Verein zahlt für Wärme und Strom – aber weniger als zuvor. Und die Umwelt, so Jost weiter, werde durch die dezentrale Technik um jährlich 80 Tonnen CO² entlastet.

„Das sichert die Zukunft dieses Bades“, ist sich Vereinsvorsitzender Frank Skrube sicher. Davon profitieren 65 000 Besucher im Jahr, mehr als die Hälfte davon Schüler. „Wegen der Insellage des Stadtteils braucht Neuenkamp das Bad. Es muss erhalten bleiben“, sagt auch Jürgen Dietz, Betriebsleiter von Duisburg-Sport. Und Energiekosten seien ein erheblicher Posten bei den Kosten eines Hallenbades.

Auch für Firmen könne ein Blockheizkraftwerk interessant sein, ist Jost überzeugt. Thermoplus sieht Besitzer und Bauherren von Gewerbeobjekten, Bürogebäuden, Einkaufscentern, öffentlichen Einrichtungen und Krankenhäusern gleichermaßen als potenzielle Kunden, denen man ein individuell zugeschnittenes Leistungspaket rund um die Energieversorgung anbieten könne.

Zudem winken eine Reihe von staatlichen Förderprogrammen, unter anderem von Land NRW und EU. Sogar für Privat-Investoren gebe es finanzielle Anreize, über solch eine Kraft-Wärme-Koppelung nachzudenken, sagt Stadtwerke-Sprecher Thomas Nordiek. Und: Auch für erzeugten Strom gibt’s Bares.