Duisburg. Das Studentenwerk Essen-Duisburg, dass sich um 43.000 Studierende kümmert, feiert sein 40-jähriges Bestehen. In den acht Mensen wird mit Retro-Essen und Preisen wie zu D-Mark-Zeiten gefeiert. Ansonsten ist keine Zeit für Stillstand: Eine Mensa wird in Bottrop eröffnet und eine Kita eingerichtet.
Intern haben sie ihr Jubiläum schon gefeiert, standesgemäß in 70er-Jahre-Klamotten. Gestern startete die offizielle Feierwoche zum 40-Jährigen des Studentenwerks Essen-Duisburg. Parallel entstand 1974 in beiden Hochschulstädten jeweils eine dieser Anstalten öffentlichen Rechts.
Die Hauptaufgaben haben sich seither nicht nennenswert verändert. Damals wie heute ging es darum, die Studenten per BAföG zu finanzieren, in Mensen zu ernähren und ihnen ein Dach über dem Kopf zu vermitteln. Was anfangs zehn Beschäftigte erledigten, braucht heute 360 Menschen, die sich um 43.000 Studierende der Uni Duisburg-Essen, der Folkwang Universität der Künste und der Hochschule Ruhr West kümmert.
Sorge um das "soziale Wohlergehen"
Hinzugekommen ist jedoch das Sorgen um „das soziale Wohlergehen der Studierenden“, wie Pressesprecherin Petra Karst sagt. In die sozialen und psychologischen Beratungsstellen kann man mit allen Problemen kommen - von der Prüfungsangst bis zu Finanznöten.
Auch die Kinderbetreuung wird inzwischen vor Ort erledigt. 50 Kinder betreut die Kita Campino an der Geibelstraße, weitere 50 Plätze sind am Campus Essen. Damit ist der Bedarf längst nicht gedeckt, sieben Prozent der Studierenden haben Nachwuchs. „Die meisten Studierenden haben ganz kleine Kinder, selten Sechsjährige“, sagt Karst, deshalb wird gerade eine Kita für Kinder ab vier Monaten gestaltet, die flexible Betreuung zwischen elf und zwanzig Stunden die Woche anbietet. „Campus-Kids“ liegt an der Mülheimer Straße, ist aber durch einen langen Garten verbunden mit der Kita Campino. Personal ist bereits eingestellt, spätestens zum Wintersemester soll es losgehen.
Campusnähe ist der wichtigste Faktor
Petra Karst selbst gehört zu den Studentenwerk-Nutzern der ersten Stunde: Vor 38 Jahren als Studentin, dann als studentische Hilfskraft und seit 29 Jahren hauptamtlich. „Ich bin sogar an der Uni geboren“, sagt sie lachend mit Blick auf das ehemalige Krankenhaus an der Lotharstraße, das heute als Gebäude LF die Ingenieur- und Gesellschaftswissenschaften beherbergt.
Auch das Leben im Studentenwohnheim kennt sie aus eigener Anschauung. Aktuell sind es 2.500 Zimmer in Essen, Duisburg und Mülheim. Campusnähe ist dabei der wichtigste Faktor, sagt Karst. Das Wohnheim in Kaßlerfeld an der Ruhrorter Straße sei selbst mit einer Straßenbahnhaltestelle vor der Haustür am schwierigsten zu vermarkten.
Preise wie vor 40 Jahren
Kulinarisch hat sich ebenfalls einiges getan. Früher konnte die Vegetarierin Karst allenfalls einzelne Komponenten wie Kartoffeln oder Gemüse essen. Heute gibt es in den acht Mensen täglich vegetarische, vegane oder laktosefreie Gerichte. Außerdem betreibt das Studentenwerk acht Cafeterien, im Sommer wird eine weitere Mensa in Bottrop eröffnet, dem neuesten Standort.
Das Jubiläum wird für Studierende denn auch kulinarisch gefeiert, bis Ende der Woche gibt es Essen aus den siebziger Jahren zu Preisen wie vor 40 Jahren, gezahlt werden kann auch mit D-Mark.