Duisburg-Rheinhausen. Blaue Stunde mit den Musical Kids: Der „Chor der Herzen“ sang für rund 200 Zuschauer in der stimmungsvoll beleuchteten Friedenskirche Oestrum.
Chorsingen in jungen Jahren ist eigentlich uncool, überall hört man von sterbenden Chören – wie soll man als junger Chorsänger dann Teil einer Jugendbewegung sein? Die Musical Kids wissen, dass es funktionieren kann: Etwa 60 Kinder und Jugendliche zeigten bei dem adventlichen Erlebniskonzert „Follow the Star“ in der Oestrumer Friedenskirche, dass da einiges an „Jugend“ und „Bewegung“ möglich ist. Rund 200 Zuschauer folgten diesen aufgehenden jungen „Stars“, so dass kein freier Platz mehr in dem in blaues Neonlicht getauchten Gotteshaus zu finden war.
Am Ende waren sie restlos begeistert von der Power, die der „Chor der Herzen“, wie er nach der letztjährigen Teilnahme bei dem WDR-Format „Bester Chor im Westen“ genannt wird, vor den Altar bringt. Das liegt vor allen Dingen an der jungen Dirigentin Katharina Schedlinski, die nicht nur cool vom hell erstrahlten Tablet – statt steifem Notenpult – aus dirigiert. Sie gibt auch gleichzeitig mit ihren „Moves“, die sie bei den peppigen Pop- und Gospelsongs mit ausschweifendem Hand- und Armeinsatz tanzt, die Bewegungen der Kids auf der Bühne vor. Das Ganze wirkt dann schon mal ein bisschen wie musikgestützte Erlebnis-Aerobic im Advent.
Die sichere Live-Band um Leader Jens Becker legt den rhythmischen Teppich aus, auf dem sich dann die jungen Sänger und Sängerinnen stimmlich entfalten können. Teils sind es mitreißende Gospelpopsongs wie „Oh come all ye faithful“, teils eingängige Balladen wie „Somewhere in my memory“, die das Publikum bewegen.Hier gibt es mehr Artikel aus dem Duisburger Westen
Die Zuschauer verzeihen gerne einen schiefen Ton, den die Solisten schon mal in ihrer Einzelpassage produzieren – denn das macht ja den Charme der „Mukis“ aus und bestätigt ihren Herzblut-Charakter. Ein feines Medley zum Mitsingen, über „Fröhliche Weihnacht überall“ bis hin zu „Alle Jahre wieder“ wird den Gästen geboten. Dann sind da noch die „Minis“ unter den „Mukis“ – also die ganz Kleinen von fünf bis zwölf Jahren. „Sie haben sich binnen eines Jahres von zehn bis über 20 verdoppelt“, weiß die Mitbegründerin der „Musical Kids“, Christa Becker. Und sie haben richtig Freude bei den Songs „Weihnachten ist Party für Jesus“ und „Das schönste Geschenk“, bei dem sie dann auch einmal so richtig rappen dürfen – und natürlich mit Sonderapplaus belohnt werden.
Im zweiten Teil geht es weiter mit dem Weihnachtspopsong „Heaven everywhere“ von Francesca Battistelli, den die „Mukis“ als eigene CD aufgenommen haben. Und alles mündet in Songs wie „A christmas Alleluja“ und „Born is the king“. Pfarrerin Beate Rosenbaum-Kolrep ist begeistert: „Sonst ist es nur an Weihnachten oder bei der Konfirmation so voll hier.“ Und die Stimmung könnte kaum besser sein…