Ein ganzes Bündel an Kritik musste sich Sören Link bei einem Treffen mit der Spitze der Industrie- und Handels-Kammer IHK anhören, die ihm die Ergebnisse der jüngsten Kammerumfrage vorstellte.
Der Standort Duisburg überzeugt zwar laut IHK insbesondere durch seine Verkehrsinfrastruktur, Marktnähe sowie Forschungseinrichtungen und den damit verbundenen Technologietransfer, doch der Wirtschaft drücken die hohen Standortkosten, etwa die Gewerbesteuern. Außerdem wünschen sich die Unternehmen eine Entbürokratisierung der Plan- und Genehmigungsverfahren sowie mehr Unterstützung seitens der Verwaltung.
Besonders die verkehrsgünstige Lage zwischen den Absatzmärkten Rhein und Ruhr sowie der schnelle Zugang zu den Weltmärkten über die Seehäfen Antwerpen und Rotterdam wird von den Unternehmen geschätzt. Weniger gute Noten erhält Duisburg mit Blick auf die Bestandspflege ortsansässiger Betriebe oder Angebote der Wirtschaftsförderung. „Wir nehmen die Sorgen der Unternehmen ernst“, so Link und verwies auf die laufende Umstrukturierung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft.
Weitere Sorgen bereiten den Unternehmen das Image Duisburgs sowie das regionale Standortmarketing. Unzufrieden sind die Unternehmen auch mit der Dauer von Plan- und Genehmigungsverfahren. Der damit verbundene bürokratische Aufwand sei insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen nur schwer zu stemmen. „Die Verwaltung arbeitet daran, die Prozesse weiter zu verbessern“, kündigte Link laut IHK an.
Eine weitere Belastung für die Unternehmen seien die stetig steigenden Standortkosten. Gebühren, Abgaben und insbesondere die Realsteuern befänden sich in Duisburg auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau. „Die Steuererhöhungen der letzten Zeit schrecken Unternehmen und potenzielle Investoren ab“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Dietzfelbinger. Für die finanzielle Notlage der Stadt sei eine derartige Steuer- und Abgabepolitik keine Lösung.
Zur zukunftsorientierten Standortpolitik gehört aus IHK-Sicht zudem ein ausreichendes Gewerbeflächenangebot. Nur so könnten neue Arbeitsplätze geschaffen werden und Wachstum entstehen, so der IHK-Hauptgeschäftsführer.