Duisburg.. Duisburg muss sparen. Unter anderem ist ein Stellenabbau in der Verwaltung vorgesehen. Das Ziel jedoch, bis 2016 insgesamt 680 Stellen abzubauen, scheint in weiter Ferne. Wie fern, zeigt eine aktuelle Zahl: Verglichen mit dem Vorjahr gibt es aktuell gerade mal zwei Stellen weniger.

Trotz aller Sparbemühungen gelingt es der Stadtverwaltung nicht, Stellen in dem Umfang abzubauen, wie man es sich eigentlich vorgenommen hatte: Mit 5127 liegt die Zahl weiter auf hohem Niveau. Gegenüber 2011 gibt es 2012 gerade mal zwei Stellen weniger. Das Ziel, bis 2016 insgesamt 680 Stellen abzubauen scheint in weiter Ferne.

Dass unterm Strich nur zwei Stellen abgebaut wurden, liegt unter anderem an neuen gesetzlichen Regelungen, heißt es in der Verwaltungsvorlage für den Rat am kommenden Montag. Zwar konnten 68 Stellen tatsächlich abgebaut werden, die alle auf Maßnahmen des Haushaltssicherungskonzepts basieren, gleichzeitig müssen aber 66 neue Stellen geschaffen werden. Davon zehn beim Jobcenter, die allerdings zu 84 % von der Bundesagentur für Arbeit finanziert werden; 20 Stellen entstehen allein bei der Feuerwehr durch geänderte Arbeitszeitverordnungen. 17 Stellen im Jugendamtsbereich und fünf Stellen beim Amt für Soziales und Wohnen werden zumeist zu 100 % durch den Bund finanziert.

Andere Aufgaben

Wenn Stellen wegfallen heißt dies aber nicht unbedingt, dass auch die Mitarbeiter den Dienst quittieren müssen. Die Verwaltung hat einen „Fachkräfte-Service“ eingerichtet. Nach Angaben von Kämmerer Peter Langner besteht dieser Personalpool zur Zeit aus 78 Bediensteten. Sie waren zum Teil projektbezogen beschäftigt und können nun nach Auslaufen der Projekte für andere Aufgaben eingesetzt werden.

Die Vermeidung betriebsbedingter Kündigungen hat jedoch auch zur Folge, dass es in Einzelfällen sehr schwierig sein kann, solche neuen Aufgaben zu finden. Vor allem wenn die Qualifikation, die bei der Einstellung vorausgesetzt wurde, nirgendwo mehr nachgefragt wird. Da kann auch mal die Pflege des heimischen Gartens zum neuen Lebenswerk werden. „Die sitzen aber nicht zu Hause“, erklärte Anja Huntgeburth vom Referat für Kommunikation der Stadt.

Der Personalratsvorsitzende der Stadtverwaltung, Rainer Hagenacker: „Die Idee ist ja gut. Aber das alles hat auch seine Tücken, denn man kann nicht ohne Weiteres jemanden, der aus einem spezialisierten Beruf kommt, umschulen.“ Einen Schlachter zum Sachbearbeiter zu machen sei schwierig. Man müsse schon nach qualitätsmäßig gleicher Arbeit suchen und ihn zum Beispiel in einer Kantine einsetzen. Ebenfalls nicht einfach sei es, aus einem ehemaligen Vorgesetzten wieder einen Sachbearbeiter zu machen.

Vorruhestand ist nicht immer die Lösung

„Der Vorruhestand ist auch nicht immer eine Lösung, denn viele müssen einfach noch weiter arbeiten.“ Für jemanden, der über 60 ist, sei das zwar eine Perspektive, nicht aber für jemanden mit 40. Aus Sicht des Personalrates sei man da natürlich froh, dass betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden.

Von den 5127 Bediensteten der Stadt, die im Stellenplan für das Haushaltsjahr 2012 aufgelistet werden, sind 1797 Beamte und 3330 tariflich Beschäftigte. Im Jahr 2004 hatte die Stadt 4916 Mitarbeiter, im Jahr 2010 waren es 5206. Mitgezählt werden im Stellenplan auch die Mitarbeiter in Eigenbetrieben (z.B. das Immobilienmanagement) und eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen. Ihre Zahl beträgt in diesem Jahr 87. Der Personaletat der Stadt hat eine Volumen von 330 Millionen Euro.