Duisburg.. “The Ten Tenors“, die Pop-Stars der Opernwelt, sangen Freitag in der Mercatorhalle Duisburg. Sowohl klassische Stücke aus Oper und Operette als auch Popsongs waren Teil des Programms. Der Enthusiasmus und die Stimmgewalt begeisterten das Publikum.
Ein warmer Sommerabend in einem Hotelgarten am Mittelmeer. Abendkleider, weiße Sakkos und am Pool spielt der DJ „Il Gladiatore“ von „The Ten Tenors“. Wer diesen Wohlklang genießt, der will entspannen, der hat endlich Feierabend. In der Mercatorhalle durften die vielen Fans des jungen australischen Herren-Ensembles sich für einen Abend einkuscheln in die zauberhafte Welt von Oper und Operette, die aber auch Platz für schmusige Popsongs bietet.
Oper ohne dicke Italiener
„Man muss kein dicker Italiener sein, um Opern zu singen“, lautete dann die hier auf der Bühne vorgetragene Philosophie von Benjamin Clark, Keane Fletcher, Graham Foote, Stewart Morris und ihren reizenden Freunden, die bei aller Bescheidenheit längst zu Weltstars geworden sind. Alleine schon ein Blick auf den unglaublich dichten und auch internationalen Tour-Plan der vielfach mit Preisen ausgezeichneten Band beweist, wie gefragt dieses hochprofessionelle Ensemble inzwischen ist.
„The Ten Tenors“ wurden 1995 von Studenten der australischen Musikhochschule in Queensland gegründet, die in ihrer Freizeit neben dem Studium der klassischen Oper sich selbst und ihrem Publikum ein wenig Spaß gönnen wollten. Doch aus einem anspruchsvollen Hobby wurde schnell eine große Karriere, die die meist gut gelaunte Truppe in die großen Konzertsäle der Welt führte. Auch ihre Alben wie zuletzt „Nostalgica“ und „Nostalgica International“ verkauften sich millionenfach.
Die Pop-Stars der Opernwelt
Wenn dann die sympathischen Sänger im Chorus oder im Trio „Against All Odds“ von Phil Collins oder wie hier in Duisburg aus dem Klassiker „En Aranjuez Con Tu Amor“ sangen, dann strahlten die Gesichter ihrer entzückten Fans, die auch noch mit „Waltzing Matilda“ und einem enthusiastisch vorgetragenen „River Deep Mountain High“ beglückt wurden.
Dabei integrieren die stimmgewaltigen Boys aus Australia immer wieder nette Sketche und Witze höchst locker in eine perfekt inszenierte Bühnenshow, die zwar ein wenig glatt wirkt, aber keinen unberührt lässt.
Ein Kulturkritiker schrieb einmal, dass ein Ensemble mit zehn kraftstrotzenden Tenören wie eine Fußballmannschaft mit zehn Mittelstürmern sei. Was ihre Freunde wenig stört. „The Ten Tenors“ sind die Pop-Stars der Opernwelt geworden. Und dafür wurden sie auch hier in Duisburg geliebt und gefeiert.