Duisburg.. In seiner Berufungsverhandlung um Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte setzt Alltours-Chef Willi Verhuven offenbar auf einen prominenten Rechtsbeistand. Nach WAZ-Informationen lässt sich Verhuven in dem am 4. Juni beginnenden Prozess von Dr. Reinhard Georg Birkenstock vertreten. Der machte unter anderem als Anwalt von Jörg Kachelmann von sich Reden.
Mit einem neuen, prominenten Rechtsbeistand will Willi Verhuven in seine Berufungsverhandlung gehen: Nach WAZ-Informationen hat sich der Alltours-Chef für seinen Prozess vor dem Landgericht Duisburg, der am 4. Juni beginnen soll, die Dienste von Dr. Reinhard Georg Birkenstock gesichert.
Der Kölner Rechtsanwalt hatte den Wettermoderator Jörg Kachelmann in dessen Vergewaltigungsprozess vertreten, der bekanntlich mit einem Freispruch Kachelmanns endete.
Geldstrafe und Fahrverbot
In erster Instanz vor dem Amtsgericht Duisburg hatte die Richterin den Geschäftsführer des hiesigen Reiseunternehmens Alltours im Januar 2013 für schuldig befunden und ihn wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte in Tateinheit mit fahrlässiger Körperverletzung zu einer Geldstrafe in Höhe von 25.000 Euro (50 Tagessätze à 500 Euro) sowie mit einem zweimonatigen Fahrverbot verurteilt (wir berichteten).
Mit diesem Urteil war sie unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft geblieben (42.000 Euro Geldstrafe, drei Monate Fahrverbot). Verhuven hatte bereits unmittelbar danach angekündigt, dass er durch seinen damaligen Anwalt Rechtsmittel gegen das Urteil einlegen werde. Doch nicht nur Verhuven hat ein Berufungsverfahren angestrebt, das gilt auch für die Staatsanwaltschaft.
Fall wird erneut verhandelt
Mario Plein, Vorsitzender Richter am Landgericht, wird die Verhandlung leiten. Bisher wurden drei Verhandlungstermine festgelegt: der 4., 10. und 12. Juni. Dann wird der Fall komplett neu aufgerollt – soll heißen: alle Zeugen und Gutachter (oder auch zusätzliche) müssen erneut gehört werden.
Der Vorwurf gegen den in Düsseldorf lebenden Verhuven: Er soll im März 2012 auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz im Innenhafen an einer Straßensperre einen Motorradpolizisten umgefahren haben, nachdem er dessen mehrmaliges Anweisen zum Anhalten ignoriert hatte. Der Polizist soll durch den Aufprall verletzt worden sein. Verhuven hat den Polizisten seinerseits auf Schadenersatz verklagt.