Duisburg-Beeck. Traurige Nachricht vom Oberhof: Die Kulturstätte in Beeck samt Café wird wohl auch im kommenden Jahr dauerhaft geschlossen bleiben.

Schlechte Nachrichten hatten die Freunde und Unterstützer des Oberhofs jetzt in ihren Briefkästen: Aus den Weihnachtsgrüßen des Vereins Netzwerk Oberhof ging hervor, dass die Kulturstätte samt Café wohl auch im Jahr 2021 nicht wieder öffnen kann. Das Ausmaß der Schäden, die bei einem Feuer im März entstanden sind, erfordert eine deutlich aufwendigere und damit auch teurere Renovierung als bislang angenommen.

Im Laufe dieses Jahres mussten die Verantwortlichen in Beeck viele Rückschläge verkraften und Hoffnungen begraben. Nach dem schweren Brand hatte man zunächst geglaubt, zumindest das Café bereits nach wenigen Tagen wieder eingeschränkt nutzen zu können. Diese Pläne mussten nach weiterer Schadensanalyse rasch aufgegeben werden. Auch die Hoffnung auf eine Wiedereröffnung im Herbst erfüllte sich nicht. Als sei das nicht genug, wurde im Mai ein weiteres Mal in den Oberhof eingebrochen. Und schließlich sorgte auch die Corona-Pandemie für Verzögerungen in allen Bereichen.

Netzwerk Oberhof hofft auf baldiges Treffen mit OB Sören Link

Die Vereinsvorsitzende Wilma Hohmann will deshalb auch gar keine Prognosen mehr abgeben. Im Laufe der nächsten Wochen soll es ein Treffen mit Oberbürgermeister Sören Link und anderen Verantwortlichen aus der Verwaltung geben. Hohmann hofft, dann endlich eine finale Auskunft über die Schadenssumme und die notwendigen Sanierungsmaßnahmen erteilen zu können. „Aber es sieht nicht gut aus“, sagt sie vorweg und hat auch deshalb die Öffentlichkeit über die voraussichtlich noch lang andauernde Schließung informiert.

Der historische Oberhof gehört der Stadt, der Verein ist Pächter. Deshalb muss in allen Fragen das Immobilien-Management der Stadt eingeschaltet werden. Und auch denkmalrechtliche Aspekte spielen bei der Instandsetzung eine Rolle, weshalb auch die hierfür zuständige Behörde mitzureden hat. Eine sehr komplizierte Situation, auch wenn Hohmann betont: „Uns helfen alle, so gut sie können. Die Zusammenarbeit mit den Dezernenten klappt gut, und auch die Politik unterstützt uns.“

Bei Reparaturarbeiten fielen Schadstoffe im Oberhof auf

Auf Unterstützung aller, die dem Oberhof in irgendeiner Form verbunden sind, setzt der Verein auch weiterhin. „Wir hoffen sehr, dass Sie und Ihr uns weiterhin die Treue haltet. Nur so kann der Verein in diesen schwierigen Zeiten überleben“, steht in einem Beitrag auf Facebook, wo der Vorstand die traurige Nachricht ebenfalls verkündete.

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Das durch Brandstiftung entstandene Feuer, hatte vor allem dem Obergeschoss und dem Dach schwer zugesetzt. Zwei Räume brannten komplett aus. Zu allem Überfluss sickerte Löschwasser durch die Decke in „Omas Stübchen“ im Erdgeschoss. Bei ersten Instandsetzungsmaßnahmen fielen im Sommer dann noch Schadstoffe im Gebäude auf.