Ungelsheim.
Das Rätsel um die Herkunft der Parksperren, die es seit Ostersamstag vor den Häusern Am Finkenacker 8 und Zur Dieplade 7 gibt (wir berichteten), ist gelöst: Die bis dahin frei zugänglichen 17 Stellplätze werden ab sofort vom Grundeigentümer, der Wohnungsgesellschaft Berlinhaus, vermietet. Nach Angaben der Anwohner Ulrike und Gerd Schröer werden 40 Euro plus Mehrwertsteuer als Mietpreis für einen Pkw-Stellplatz monatlich verlangt. Die Eheleute sind über die Kosten empört.
Vorzugspreis für Mieter gefordert
„Das ist happig, zumal die Stellplätze weder gesichert, noch überdacht sind“, sagen die Eheleute, die selbst Mieter bei Berlinhaus sind. Da sie zwei Stellplätze benötigen, wären das fast 96 Euro – sehr viel in Relation zu ihren 850 Euro Warmmiete, die sie monatlich zahlen.
Viele Jahre lang hat das Eckhaus Am Finkenacker/Zur Dieplade den örtlichen Edeka-Markt im Erdgeschoss beherbergt. An seiner Stelle ist noch eine Bäckerei verblieben. Auch dort wurde die Blockade der Kundenparkplätze im April heftig kritisiert, vor allem an den gut besuchten Markttagen.
Allerdings, sagen die Schröers, habe die Bäckerei ja nicht gleich 17 Kundenparkplätze vor dem Haus benötigt. Es biete sich deshalb geradezu an, sie den Mietern im Haus zu überlassen – zu einem vernünftigen Preis. Aber 47,60 Euro im Monat für den Schlüssel, mit dessen Hilfe man den Sperrbügel entriegeln und herunterklappen kann, seien ein Unding, so die Eheleute. Dafür mache ein Schild in der Bäckerei Werbung.
„Ältere Mieter haben gar keine Stellplätze“, sagt Gerd Schröer, „jüngeren Mietern sollen welche vor dem Haus versprochen worden sein.“ Aber der Preis sei eben indiskutabel. „Angemessen wäre ein Vorzugspreis von zehn bis 15 Euro für Mieter“, sagt Schröer. Zumal es für Autofahrer ja nicht gerade bequem sei, vor und nach jeder Fahrt erst einmal besonders aufwändig den Sperrbügel betätigen zu müssen, um den Stellplatz frei zu halten.
Vermieter äußert sich nicht
Die Firma Berlinhaus, die ihren Regionalsitz in Düsseldorf hat, hat auch diesmal auf Nachfrage der Redaktion in der Angelegenheit keine Stellungnahme abgegeben.