Dellviertel..

Im Garten von Susanne Breidenbach reifen noch ein paar Tomaten, hier und da blüht es bunt. Die Galeristin mit dem grünen Daumen hat sich hinter ihrem Haus ein Paradies mit Beeten, Ruhezonen und Schaukel geschaffen. „Mein Mann hat ein Haus mit Garten gekauft, ich einen Garten mit Haus“ lächelt sie. Und damit es nicht nur bei ihr, sondern auf der gesamten Straße schön ist, bietet sie für die Nachbarschaft und alle Interessierten eine Straßengartenpflanzberatung an.

Eigene Erdbeeren für den Joghurt

Von außen ahnt man nicht, was für ein Park sich mitten in der Stadt verbirgt. „Mein Mann hat ein Haus mit Garten gekauft, ich einen Garten mit Haus“, sagt sie schmunzelnd und zeigt auf die unterschiedlichen Blumeninseln. Sie buddelt gerne in der Erde, kennt jede Pflanze mit Namen – und ihre (Blüh-)Eigenschaften. „Früher habe ich mir Zettelchen gemacht und ins Beet gesteckt.“ So merkte sie sich etwa den Namen der Japanischen Anemone. „Ich finde es einfach faszinierend, wie aus einem kleinen Samen so etwas schönes Blühendes entstehen kann. Der Garten wandelt sich ständig.“

Es gebe einfach keine Jahreszeit, in der nichts blüht. Im Sommer sprießt ein weißes Rosenmeer über der Garage, im Herbst recken sich die blaue Blüten des Sumpfsalbeis dem Licht entgegen. Auf einem kleinen Stück gedeihen Gemüse, Mangold zum Beispiel oder Mini-Erdbeeren, die man während der Saison in den Joghurt rühren kann.

Dabei stellt die passionierte Gärtnerin ihre Blumen durchaus auf die Probe. Natürlich schleppt sie im Sommer Gießkannen voller Wasser an, doch wenn eine Pflanze die Blätter hängen lässt, dann sei das ein Zeichen. Es ist ein Test – für die Blume, die es nicht überlebt , aber auch für die Gärtnerin, die die falsche Entscheidung getroffen hat oder stets vergaß zu gießen: „Die da drüben war im vergangenen Jahr so toll, dann habe ich sie umgesetzt und nun mag sie die Umgebung gar nicht.“ Bald muss sich sich etwas überlegen.

Lieblingsplatz ist die Schaukel

Zwischen den Beeten hat sich Susanne Breidenbach Oasen geschaffen. Unter einem Apfelbaum steht ein Liegestuhl, hier kann man prima lesen. In einer anderen Ecke, ebenfalls unter einem schattigen Baum, trinkt sie nachmittags gerne Tee. Am liebsten sitzt sie aber auf der Schaukel, lehnt sich nach hinten, um Schwung zu holen und schaut in die Baumkrone. Dabei kann sie prima ihren Gedanken freien Lauf lassen – in ihrem Paradies, mitten in der Stadt.