Walsum.. Der Geistliche, der die Großgemeinde St. Dionysius/Duisburg-Walsum in den vergangenen fünf Jahren schuf, übernimmt nun neue Aufgaben in Moers.


Mit rund 400 Gästen hat Pfarrer Herbert Werth am Samstagabend offiziell seinen Abschied mit einer anderthalbstündigen Messe und anschließendem Empfang in St. Josef/Aldenrade gefeiert. Der gebürtige Rheinhausener verlässt die Gemeinde auf Wunsch des Bischofs, er tritt am 23. April eine neue Pfarrstelle in Moers an. An dem Tag übernimmt der Kamp Lintforter Kaplan Werner Knorr die Großpfarrei St. Dionysius.

Die Aldenrader Kirche St. Josef war bis auf den letzten Platz gefüllt. Aus allen „eingemeindeten“, einstmals selbstständigen katholischen Gemeinden Walsums waren Vertreter gekommen, die sich von dem Mann verabschieden wollten, der die Fusion maßgeblich gelenkt und geleitet hat. Auch Oberbürgermeister Sören Link, der selbst Mitglied von St. Dionysius ist und dort einstmals Messdiener war, wie am Rande erzählt wurde, war gekommen.

Die Messe begleiteten mehrere Gruppen musikalisch, darunter die beiden Kirchenchöre von St. Elisabeth und St. Josef. Unter den Gästen waren auch Pastoren der evangelischen Nachbargemeinden – Austen Brandt (Aldenrade) und Heiko Dringenberg (Vierlinden).

Schwierige Aufgabe

Sonntag, 14.02.2016, Moers: Damals gab es einen Gottesdienst zur Einführung von Herbert Werth als neuem leitender Pfarrer in die Gemeinde.
Sonntag, 14.02.2016, Moers: Damals gab es einen Gottesdienst zur Einführung von Herbert Werth als neuem leitender Pfarrer in die Gemeinde. © Christoph Karl Banski / FUNKE Fo | Christoph Karl Banski / FUNKE Fo






Pfarrer Herbert Werth war erst vor fünf Jahren nach Walsum gekommen. Dort hatte er die schwierige Aufgabe, eine Großpfarrei zu gründen. Heute zählt die Gemeinde, die sich von Wehofen über Aldenrade, Vierlinden, Alt-Walsum bis nach Overbruch erstreckt, rund 17 000 Mitglieder.

Den Wahl-Walsumer traf die Nachricht, dass er neue Aufgaben am Niederrhein übernehmen solle, im Herbst unvorbereitet. Beworben hatte sich Werth nicht um die Stelle. Bischof Genn hatte die Bitte geäußert. In einem Brief an die Gemeinde hatte Genn so formuliert: „Ich bin dankbar, dass Pfarrer Werth diese meine Bitte im Gehorsam, den er bei der Weihe versprochen hat, annehmen konnte.“

In einem Schriftstück, das der Gemeinde Samstag vorlag, findet sich ein Zitat des 1999 verstorbenen brasilianischen Erzbischofs Helder Camara: „Sage Ja zu den Überraschungen, die deine Pläne durchkreuzen, deinem Tag eine ganz andere Richtung geben, ja vielleicht deinem Leben. Sie sind nicht Zufall. Lass dem himmlischen Vater die Freiheit, selbst den Verlauf deiner Tage zu bestimmen.“ – Ein Hinweis, nach Ansicht mancher Gemeindemitglieder, „dass Pfarrer Wert schweren Herzens geht“. In der Tat: Die Walsumer wird er vermissen. „Das ist ein Menschenschlag, den ich sehr schätze“, sagte er kürzlich.