Duisburg.. Nach dem Aus für das Factory-Outlet wird über die Duisburger Zinkhütten-Siedlung neu nachgedacht. Die Stadt erwägt auch eine Zwischennutzung für Flüchtlinge.
Nach dem Scheitern des Factory Outlets an der Rhein-Ruhr-Halle im Hamborn ist auch die Zukunft der angrenzenden Zinkhüttensiedlung ungewiss, in der 300 der 400 Wohnungen für einen Abriss unter großen Protesten schon freigeräumt waren. Möglicher Käufer der Siedlung könnte die städtische Wohnungsbautochter Gebag sein.
Gebag-Chef Bernd Wortmeyer bestätigt zumindest, dass es Gespräche mit der Eigentümerin Immeo gibt, die die Siedlung verkaufen will. „Dass wir als städtisches Wohnungsunternehmen bei so einer großen Wohneinheit die Fühler ausstrecken, ist normal“, so Wortmeyer, der die städtebauliche Bedeutung der Siedlung am Eingangstor zu Marxloh nicht verhehlt: „Die Siedlung wie sie da steht, reißt man nicht ab.“ Für die Gebag gilt dabei aber: Gemacht wird nur, was auch wirtschaftlich ist. Und das ist auch eine Frage des Preises. Der dürfte inklusive Verkaufspoker irgendwo unter 15 Millionen Euro liegen.
Stadt Duisburg braucht dringend Wohnraum für Flüchtlinge
Eingebettet in die wirtschaftlichen Überlegungen der Gebag ist dabei, dass die Stadt Wohnraum für Flüchtlinge sucht. Konzept könnte sein, einen Teil der leer stehenden Wohnungen, vielleicht bis zu 200, dafür kurzfristig zur Verfügung zu stellen und einen anderen Teil bereits zu modernisieren. Perspektivisch hat die gesamte Siedlung enormen Instandsetzungsbedarf, aber auch Zukunftschancen, glaubt Wortmeyer: „Wenn wir das machen sollten, entscheidet sich das vor der Sommerpause.“
Zum möglichen Verkauf der Zinkhütten-Siedlung an die Gebag hieß es auf Anfrage bei Immeo: „Diese Lösung ist offenbar diejenige, die im Rathaus am Burgplatz für die beste gehalten wird.“ Man sei mit der Gebag „in ersten Gesprächen“. Daneben prüfe Immeo weiterhin auch Alternativen.
Parallel dazu will Immeo in ersten Häusern der Siedlung mit der Vermietung der leeren Wohnungen beginnen. Die Mieter würden sofort schriftlich informiert, „um unnötige weitere Spekulationen möglichst gering zu halten“.