Duisburg..

Alle sind gut drauf, alle haben sich lieb, alles wird gut: Mit dieser Botschaft ist der New Yorker Künstler James Rizzi auf Hauswänden und Porzellan gelandet, auf Kosmetikverpackungen und einem Flugzeug, auf Plakaten und Postkarten, in einem Kochbuch und jüngst auch in einem Reiseführer über seine Lieblingsstadt New York.

Das 25-jährige Bestehen ihrer Kunsthandlung an der Friedrich-Wilhelm-Straße feiert Irmhild Kugel mit einer Rizzi-Ausstellung. Bereits zum sechsten Mal zeigt sie Arbeiten des 1950 in Brooklyn geborenen Künstlers, der zur Eröffnung nicht kommen kann. „Sein Arzt hat ihm Flüge verboten“, sagt Irmhild Kugel, die das Phänomen Rizzi schon Mitte der 80er Jahre erlebt hat. Seine bunt-naiven Bilder treffen sowohl den Nerv von Sammlern, aber auch von Menschen von jung bis alt, die sich mit Kunst noch nicht beschäftigt haben. Rizzis Gute-Laune-Bilder bauen keine Hürden auf, jeder versteht, was er sieht – und das ist vor allem in seinen wuseligen „3-D-Bildern“ viel. Für sie greift er auch zur Schere und Kleber. Er doppelt das Motiv und holt es ein Stückchen vor das Basispapier. Es kommt dem Betrachter sozusagen entgegen. Dennoch bleibt jedes Detail auf gleicher Höhe, hat gleiches Gewicht wie im Bild „People, Places, Things and Stuff“ von 2007: Hochhäuser haben Gesichter, die Gesichter sind gleich groß wie die Hochhäuser, Hund, Dinosaurier, Schiff, Sonne, Mond, Rakete, Halloween-Kürbis, verliebte Fische , die berühmten gelben New-York-Taxis, Palmen – irre, was dem Auge geboten wird.

Rizzis Methode funktioniert auch mit einem Motiv wie der Zeche Zollverein mit dem Titel „Remember those cool coal days“. Auf dem bekannten Fördergerüst sitzen Vögel, rundum tobt das Leben. Oder auf seinen Acrylbildern mit einem Schrottplatz- oder einem Eisesser- oder einem Freunde-Szenarium, auf dem eine bunt zusammen gewürfelte Schar dem Betrachter mit bunt gefüllten Gläsern zuprostet. Der Times Square, Central Station, Brooklyn Bridge: Vielleicht können solche Bilder nur in der Stadt entstehen, die niemals schläft und mit ihrem unaufhörlichen Wandel und ihrer Fülle an unterschiedlichen Menschen ebenso fasziniert wie anstrengt. Auch die Bilder fesseln mit ihrer überbordenden Vielfalt, beschränkt sich Rizzi auf eines seiner eingängigen Motive, ist das Auge mit ihnen allerdings auch flott fertig.

Zur Eröffnung spricht am Freitag, 14. Oktober, um 19 Uhr Dr. Simone Neuber von dem Verlag, der auch den Rizzi-Reiseführer herausgebracht hat (99 Euro). Ein Ansichtsexemplar liegt in der Kunsthandlung Kugel (Friedrich-Wilhelm-Straße 77) aus. Die Ausstellung bleibt bis zum 12. November. Öffnungszeiten: mittwochs bis freitags, 10 bis 13 und 14 bis 18.30 Uhr; samstags, 10 bis 15 Uhr.