Spediteure in Duisburg kämpfen mit Glatteis und überfüllten Fernstraßen. Mit Verspätungen und Lieferschwierigkeiten muss gerechnet werden. Deutlich weniger Probleme als der Transport per Lkw hat der Güterverkehr auf den Schienen.
Das Lkw-Fahrverbot im Regierungsbezirk Düsseldorf ist seit Montag Vormittag fürs Erste vom Tisch, doch die Autobahnen und Bundesstraßen rund um das Lkw-Drehkreuz Logport sind noch weit vom Normalzustand entfernt. Und das spüren die Rheinhauser Speditionen an allen Ecken und Enden.
Glatteis verursacht Lieferschwierigkeiten
Die Hüttemann-Gruppe, ehemals Frachtenkontor, etwa beliefert vom Rheinhauser Stammsitz die Sinteranlage im Duisburger Thyssen-Werk: „Normalerweise fahren wir jeden Tag 500 Tonnen Sinterband von Flanderbach bei Wülfrath zum Werk“, erklärt Fahrdienstleiter Hans Gatzweiler. „Seit Freitag haben wir Probleme, die zu beliefern.“ Zwar hätten die Hüttemann-Lkw durch die Bank wintertaugliche Stollenreifen. „Durch Schnee wären wir schon gekommen, wenn es nicht verboten gewesen wäre. Aber bei Glatteis geht natürlich auch damit nichts mehr.“
Verspätungen beklagt auch die Bahn-Tochter Schenker, die „auf Logport“ ein Logistik-Terminal betreibt. Zwar sei das Wochenende nicht so schwer ins Kontor gefallen wie bei anderen, weil der Standort eine Fünf-Tage-Woche hat. Außerdem habe man versucht, vorzuarbeiten, konnte aber nicht alles aufholen.
Verstärkte Nachfrage
Von Ruhe vor den Festtagen und beginnender Urlaubszeit kann auch die Post-Tochter „DHL Excel Supply Chain“, die am Standort Logport Lager-, Transport- und Mehrwertdienstleistungen für die Konsumgüterindustrie leistet, nicht berichten: „Die Lebensmittel und Lifestyle-Produkte die wir konfektionieren und liefern, zum Beispiel Kaffee, werden jetzt, kurz vor Weihnachten, eher verstärkt nachgefragt. Die Leute füllen ihre Kühlschränke auf, und die Geschäfte, in denen sie das tun, wollen beliefert werden“, so Jürgen Theobald. „Das wäre bei problemlosen Verkehrsverhältnissen schon anspruchsvoll.“
Mit Schnee, Eis und Fahrverboten wird es um so anspruchsvoller: „Einiges an Zulauf hat uns nicht mehr erreicht, und der ausrollende Verkehr war spätestens mit dem Fahrverbot auch betroffen.“ Aber auch ohne Fahrverbot wäre die Lage kniffelig geworden: „Das ist die eine Sache. Die andere ist, dass die Straßen einfach voll waren. Da hatten die Fahrer mit den 7,5-Tonnern die selben Probleme wie jeder Pkw.“
Güterverkehr der Bahn mit wenig Problemen
Ruhrgebiet im Schnee
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Weniger Probleme als Pkw und Lkw hat - zumindest im Güterverkehr - die Bahn: „Da gibt es auch Verspätungen, aber das ist kein Vergleich zur Lage auf den Straßen“, weiß Wolfgang Wellié vom Neu- und Gebrauchtwagen-Spediteur E.A. Harms, der ebenfalls im Logport-Geländfe residiert und da unter anderem die „Roll-On-Roll-Off“-Anlage für Autozüge nutzt: „Ein Zug vom Skoda-Werk steht gerade hier und wird entladen.“ Danach gehen allerdings auch bei E.A. Harms die Probleme los: „So kurz vor Weihnachten warten viele Händler auf ihre Fahrzeuge. Die werden ,auf Achse’ geliefert; da geht im Moment extrem wenig.“
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