Duisburg.. Die obere Königstraße in Duisburg gilt mittlerweile als C-Lage. Das zieht entsprechende Mieter an. Künftig wird auch Hema als Outlet-Markt geführt.
Wenn die anderen Geschäfte in der Innenstadt ihre Schlussverkaufs- und Sale-Schilder längst wieder eingemottet haben, werden bei Hema im City-Palais weiterhin die Hinweistafeln mit der Aufschrift „reduziert“ prangen. Das hängt aber nicht mit den Angeboten zum Ende der Sommersaison zusammen, sondern mit einer Sortimentsumstellung, die dem Laden eine Wühltischatmosphäre verleiht.
Wie Hema auf Anfrage der Redaktion mitteilt, wird die Filiale in Duisburg künftig als Outlet-Store geführt, was schon durch den Schriftzug „Hemarkt“ angezeigt wird. Dieses werde aber zeitlich begrenzt sein, heißt es weiter in dem Antwortschreiben. Doch Outlet bedeutet in diesem Fall offensichtlich nicht, dass hier die Modelle vorheriger Saisons mit gutem Rabatt an den Kunden abgegeben werden. Wer sich das derzeitige Angebot zu Gemüte führt, sieht umgehend, dass hier Restposten auch aus anderen Filialen zu Niedrigstpreisen verkauft werden.
Das ruft keine guten Erinnerungen an andere Outlet-Stores in Duisburg hervor, die längst geschlossen haben, wie Sinn Leffers oder P & C. Ob Hema im City-Palais eine ähnliche Entwicklung nehmen wird, ist derzeit nicht zu ermitteln. Zu der Dauer des Mietvertrages im City-Palais wollten sich weder Hema, noch das Management des City-Palais’ äußern mit der Begründung, dass es sich dabei um sensible interne Informationen handelt. Ob nun zeitlich begrenzt oder nicht, jedenfalls trägt das veränderte Angebot der Hema-Filiale dazu bei, dass die Königstraße im ersten Drittel von Billiganbietern geprägt ist.
Spezifikum Averdunk-Centrum
Wird Duisburgs Haupteinkaufsmeile nun zunehmend zur Resterampe? Ganz so krass will Wilhelm Bommann, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands Niederrhein, es nicht sehen, gibt aber unumwunden zu, dass der Eingangsbereich der Königsstraße deutlich vom niedrigen Preissegment beherrscht wird. Allerdings, führt Bommann an, sei dies auch in anderen Großstädten in Bahnhofsnähe oft der Fall: „Da unterscheidet sich Duisburg nicht von anderen Städten. Wir haben aber zusätzlich das Spezifikum Averdunk-Centrum, das seit Jahren nicht gut läuft.“
Die Folge davon: Duisburgs obere Königstraße gilt als C-Lage für Gewerbeobjekte. Das schlägt sich auf die Mieten nieder und zieht entsprechende Mieter an. Das will Bommann auch gar nicht schön reden, aber er hofft auf Änderungen durch die Arbeiten vor dem Bahnhof: „Der öffentliche Raum wird durch die Gestaltung der Bahnhofvorplatzes aufgewertet. Das ist gefechtsentscheidend für den Bereich. Wenn dann das Averdunk-Centrum neu aufgestellt ist, woran derzeit ja gearbeitet wird, kann man nur hoffen, dass im zweiten Schritt hochwertiger Handel nachzieht.“
Weitere Problemzonen
Allerdings sei Duisburg in der City noch mit weiteren Problemzonen belastet wie der Münzstraße, der Düsseldorfer Straße, dem City-Palais und der Königsgalerie, zählt Bommann auf. „Es ist eine Duisburger Besonderheit, dass wir mit Großprojekten gebeutelt waren und sind, die immer wieder die Entwicklung der Stadt gehemmt haben und hemmen.“
Zuletzt sei es das geplante FOC in Hamborn gewesen, nunmehr seien es die Outlet-Pläne von Krieger für das Areal des alten Güterbahnhofs. „Das ist ein Naturgesetz im Handel. Wenn man nicht weiß, wie sich die Stadt entwickelt, dann bremst das alles aus“, betont Bommann und fordert einmal mehr klare Verhältnisse und vernünftige Rahmenbedingungen, die auf die Innenstadt ausgerichtet sind, „so wie es der Masterplan von Norman Foster vorgesehen hat.“