Duisburg. Eigentlich war es als interner Test geplant: Das Freundschaftsspiel zwischen dem MSV Duisburg und Borussia Dortmund am Dienstagabend übertrug der MSV via Live-Stream im Internet. Die Verantwortlichen zeigten sich mit dem Verlauf insgesamt zufrieden.
Ein wenig fühlte man sich dann doch an die frühen Achtziger erinnert: Wie dort die blau-weißen Kicker der Zebras gegen die Mannschaft von Borussia Dortmund um jeden Quadratmeter Rasen kämpften. Ein etwas unscharfes Bild und manch ungelenker Kamera-Schwenk aus der Volltotalen zeigte aber keine jener dreißig Jahre alten Bundesliga-Partien, bei denen der MSV Duisburg den Schwarz-Gelben noch regelmäßig die Punkte abknüpfen konnte, sondern einen Livestream, den der Verein am Dienstagabend spontan ins Internet stellte. So konnten auch alle jene MSV-Fans, die nicht den Weg ins Stadion auf sich nahmen, beim Solidaritätsspiel gegen den Champions-League-Teilnehmer mitfiebern.
Und mitfiebern, das taten eine ganze Menge: 50 000 Zugriffe während des Spiels ließen die Homepage der Meidericher schon gegen 19 Uhr zusammenbrechen. Zu viel Verkehr für die Seite des Drittligisten. Pressesprecher Martin Haltermann bestätigte, dass 20 Minuten erst einmal gar nichts mehr ging. Zum Glück nicht weiter schlimm, da auch der Dortmunder Mannschaftsbus mit - etwas anderen - Verkehrsproblemen zu kämpfen hatte.
Den eigentlichen Livestream, der auf einen externen Server ausgelagert war und deshalb unabhängig von den Verbindungsproblemen der Duisburger Homepage laufen konnte, verbreiteten die Verantwortlichen des MSV kurz vor Beginn der ersten Halbzeit via Twitter und Facebook. Auch die Internetseiten des BVB teilten die freudige Nachricht weiter, so dass die Übertragung, die von Marco Röhling, MSV-Fachmann von Radio Duisburg, und Teammanager Tobias Willi kommentiert wurde, alsbald fünfstellige Zugriffszahlen erreichen konnten. „Wir sind sehr positiv überrascht“, freute sich daher auch Pressesprecher Haltermann, wenngleich es an der Übertragungsqualität manchmal etwas haperte.
WAZ-LeseraktionLivestream als reiner Test geplant
Denn generell war der Livestream eigentlich als rein interner Test geplant. Doch kurzerhand entschied der MSV, das Freundschaftsspiel als Testballon für ein solches Angebot nutzen zu wollen. Wann und zu welchem Spiel weitere Übertragungen angedacht sind, müsse nun überlegt werden, heißt es aus der Pressestelle. Man denke da etwa an weitere Freundschaftsspiele oder Knallerpartien im Pokal, die der WDR nicht überträgt.
Die Bilder am Dienstag indes wurden von der Kamera aufgenommen, die Trainer Karsten Baumann sonst für ihre Spielanalysen benutzt. Das vor dem Ligastart noch einiges zu tun ist, konnte diesmal also nicht nur das Trainerteam begutachten.