Duisburg.. Nach dem Skandal um das antisemitische Flugblatt auf der Website der Linkspartei hat der Vorsitzende der Ratsfraktion in Duisburg, Hermann Dierkes, jetzt einen offenen Brief geschrieben. Dierkes weist darin die Anschuldigungen als haltlos zurück.

Hermann Dierkes, Vorsitzender der Ratsfraktion Die Linken in Duisburg,hat einen sechsseitigen offenen Brief verfasst. Anlass: das auf die Linken-Website hochgeladene, antisemitische Flugblatt - und die Reaktionen anderer Parteien darauf.

Hermann Dierkes schreibt: „Der Duisburger Kreisverband der Linken und meine Person sind erneut mit einer Kampagne konfrontiert, die unseren angeblichen Antisemitismus beweisen soll. Wir weisen diese Anschuldigungen als haltlos zurück und fordern die Verantwortlichen in Politik und Medienlandschaft auf, sie zu unterlassen.“ Es müsse Grenzen in der politischen und medialen Auseinandersetzung geben. Sie begännen da, wo sachliche Information, faire Berichterstattung, Meinungsvielfalt und berechtigte Kritik in systematische Stigmatisierung, Verleumdung und Rufschädigung übergingen oder von einigen sogar bewusst betrieben würden.

Flugblatt kursiert seit 2006 im Internet

Der Kreisvorstand, so Dierkes habe sich konsequent an die Aufklärung gemacht und herausgefunden: Das antisemitische Machwerk stamme aus dem Jahr 2006. Es kursiere seitdem im Internet und stamme von einem gewissen „Radio Islam“, dessen Herausgeber Ahmed Rami ein mehrfach verurteilter Holocaustleugner ist und dessen Internetseite längst abgeschaltet sei. Das Pamphlet wurde dann am 31. Januar 2011 um kurz nach 20 Uhr in der Region Essen-Gelsenkirchen illegal auf die Internseite des linken Jugendverbands solid gestellt, versteckt unter „Materialien“.

Dierkes: „Von einer bewusst platzierten Veröffentlichung als Bestandteil einer angeblichen Anti-Israel-Politik bzw. antisemitischen Politik der Duisburger Linken konnte und kann überhaupt keine Rede sein.“ Wer dies behaupte, sei auf Skandalisierung aus und nehme bewusst die Verleumdung der Linken in Kauf oder wolle sie gar.

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Von Alfons Winterseel, Thomas Mader, Piet Keusen