An der Küppersmühle am Innenhafen rollen wieder die Bagger an. Noch sind es nur Abrissbagger, die Platz schaffen für Parkplätze am Philosophenweg. Doch dahinter steckt mehr: Sie sind Vorboten und Fingerzeige dafür, dass das Darmstädter Kunstmäzen-Ehepaar Ströher trotz des ersten Desasters um den Museums-Erweiterungsbau an seinen Küppersmühle-Ambitionen festhält und zusätzlichen musealen Raum für seine Kunst-Sammlung in Duisburg schaffen will. Und auch wo, ist jetzt klar: Dort wo noch die Rost-Ruine steht.
Ströhers Immobilien-Unternehmen hatte im vergangenen Jahr das 2000 qm große Eckgrundstück am Philosophenweg/Stresemannstraße erworben und seinem ohnehin staatlichen Innenhafen-Besitz zugefügt, nachdem die Firma Göhmann, Spezialist für Eisenbahnbedarf, seinen Standort dort gegenüber der Küppersmühle am Innenhafen nach 90 Jahren von Duisburg nach Moers verlagert hatte.
„Wir werden dort rund 130 Parkplätze anlegen und bewirtschaften. Unsere Mieter suchen händeringend Platz und auch bei anderen Anliegern am Innenhafen ist der Bedarf riesengroß“, so eine Unternehmenssprecherin im Hause Ströher. Ein Teil der Parkplätze ist zudem für das Küppersmühle-Museum und das Restaurant gedacht.
Mit der Parkplatzlösung gilt jetzt als sicher, dass Ströhers direkt neben dem Küppersmühle-Museum den Erweiterungsbau planen, der in den Händen der städtischen Gebag im ersten Anlauf als aufgesetzter Kubus auf dem Silo-Dach bekanntlich so kläglich gescheitert ist und der städtischen Wohnungsbautochter unterm Strich fast 40 Millionen Euro kostete, ja an den Rand der Pleite brachte. Nun wollen Ströhers den – jetzt ebenerdigen – Museumsanbau selbst in die Hand nehmen. Allerdings heißt es, dass sich Ströhers auch für das für viele Millionen Euro sanierte Silo-Dach einen architektonischen und zumindest optischen Abschluss wünschen. Sie sollen schon mit Oberbürgermeister Link von dort oben in die Zukunft geblickt haben.
1300 Tonnen demontiert
Mit der Bekanntgabe von Details halten sich Ströhers aber noch zurück, lassen eigene Architekten derzeit an den Planungen arbeiten. Aber Gebag-Chef Utz Brömmekamp ist sicher: „Ströhers bauen auf jeden Fall.“ Dazu muss das Stahlgerüst für den Kubus weg, das seit dem Baustopp 2011 vor sich hinrostet. Tunlichst noch dieses Jahr sollen die 1300 Tonnen Stahl demontiert werden. Die Gebag muss allerdings weite Teile unter gutachtlicher Aufsicht einlagern, weil sie mit der Stahlbaufirma Queck noch im Rechtsstreit liegt. Allein der Abbau wird einigen Monate dauern und die Gebag weitere 700 000 Euro kosten.