Der Winter ist da – doch das befürchtete Verkehrschaos im morgendlichen Berufsverkehr blieb aus. Die Polizei registrierte zwar eine leicht erhöhte Unfallzahl auf den glatten Straßen, doch blieb es bis zum Nachmittag ausschließlich bei Blechschäden. Auch die Busse und Bahnen fuhren bis auf wenige Ausnahmen pünktlich. Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) hatte sich im Vorfeld aber auch auf Eis und Schnee vorbereitet.
Schienennetz umfasst 130 Kilometer
Die Busse sind mit matsch- und schneetauglichen Ganzjahresreifen ausgerüstet, der Vorratsspeicher an Frostschutzmitteln wurde aufgefüllt und die Straßenbahnen dürfen ausschließlich mit Schienenkratzer und Weichenbesen auf die Strecke gehen. Das Schienennetz der DVG umfasst rund 130 Kilometer: 77 Kilometer Rillengleis (wenn die Schienen straßenbündig verlegt sind) sowie 53 Kilometer Vignolgleis (unabhängige Bahnkörper, etwa in Tunneln oder auf der Stadtbahnstrecke im Duisburger Süden).
206 Weichen helfen dabei, den Bahnverkehr in die richtigen Bahnen zu lenken. „140 dieser Weichen sind beheizt“, berichtet DVG-Sprecher Helmut Schoofs. Sie sind mit einem Sensor ausgestattet, bei Temperaturen von drei Grad und weniger nehmen die Weichenheizungen automatisch ihren Dienst auf.
„Schneewache“ fährt in der Nacht
Zwar blieb der Schnee gestern liegen, von Massen konnte aber noch keine Rede sein. Aktiviert die DVG ihren vollen „Wintereinsatz“, dann rücken eigene Kräfte und Fremdfirmen mit Streuanhängern, Schneeschaufel, Spitze und Hacke aus. In einem durchschnittlichen Winter verwendet allein die DVG 26 Tonnen Streugut, um Eis und Schnee zum Schmelzen zu bringen, so Sprecherin Anamaria Preuss.
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Bei Extrem-Bedingungen kommt zudem die „Schneewache“ zum Einsatz. Außerhalb der Betriebszeiten (von 1 bis 4 Uhr morgens) fahren dann regelmäßig Bahnen ohne Fahrgäste übers Streckennetz, um die Schienen von Schnee frei zu halten.
Bei Bedarf hilft der Schienenreinigungswagen
Bei Bedarf kann diese Aufgabe auch der Schienenreinigungswagen übernehmen. Der hat seinen eigentlichen Hauptjob des Jahres bereits im Herbst hinter sich gebracht, als es galt, das Schienennetz vom gefallenen Laub zu befreien. Dieser nur auf den ersten Blick herkömmliche Lkw verfügt neben den zwei üblichen Radachsen über zwei zusätzliche mit vier Rädern für die Schiene. Spezialkratzer lockern die Dreckreste in Rillengleisen, hinzu kommt eine Art Hochdruckreiniger der mit 800 Bar Wasser hineinschießt, um selbst hartnäckigste Dreckreste zu lösen. Zwei Sauger befördern den Schmutz in den sieben Kubikmeter fassenden Sammelbehälter.
Duisburgs schönste Seiten
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Seit 2004 sitzt auch Jörg Stotz auf diesem Wagen, der der Firma Gasthaus in Neumühl gehört und dessen Dienste von der DVG permanent in Anspruch genommen werden. Der 41-jährige Beecker Stotz kann mit Hilfe mehrerer, am gesamten Fahrzeug befestigter Kameras überwachen, ob die Gleise zur Genüge gereinigt sind. „Wo genau ich eingesetzt werde, entscheiden Fahrdienstleitung und Leitstelle der DVG nach Absprache“, so Stotzt. Arbeit gebe es immer reichlich.
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